Das Wort «Subprime» hat sich tief ins Gedächtnis eingebrannt. Jetzt kommt das Geschäft mit der Bündelung von Ramsch-Krediten in den USA wieder in Fahrt. 

Der Begriff «Subprime» ist heutzutage ein Schimpfwort. Die in Anleihen gebündelten riskanten US-Hypotheken gelten als Hauptauslöser der US-Häusermarktkrise, die ab 2007 zur globalen Finanzkrise beitrug.

Doch in den vergangenen Wochen tauchen immer wieder Berichte auf, die zeigen, dass genau diese Kredite ein Comeback feiern. Über die jüngsten Entwicklungen in diesem Segment hat die Newsagentur «Bloomberg» informiert.

2015 mit Milliardenvolumen

Laut dem Bericht kaufen Finanzfirmen wie der Hedge Fund Seer Capital, der Vermögensverwalter Angel Oak Capital oder die australische Bank Macquarie Kredite auf, die sich nicht für konventionelle Hypotheken qualifizieren.

Die Firmen wollen dabei den Subprime-Markt wiederbeleben. Sie haben alle vor, die Kredite in Wertpapieren mit unterschiedlichen Risiken zu bündeln und in diesem Jahr teilweise an Investoren zu verkaufen.

Das Transaktionsvolumen lässt sich sehen. Analysten der Bank J.P. Morgan schätzen es dieses Jahr auf bis zu 5 Milliarden Dollar, Nomura Holdings geht von 1 Milliarde Dollar bis 2 Milliarden Dollar aus.

Interessenkonflikte und Mangel an Transparenz

Es zeigt sich auch, dass die Banken aus der Vergangenheit etwas gelernt haben. Erster Unterschied zu den Papieren von vor der Krise: Die Emittenten wollen die riskantesten Tranchen zurückbehalten. Zweiter Unterschied: Es heisst nicht mehr «Subprime». Seer Capital und Angel Oak bevorzugen jetzt die Bezeichnung «Nonprime».

Die Vergangenheit dürfte das riskante Bondsegment für Hypotheken aber weiterhin belasten. Denn viele Investoren haben sich damals die Finger verbrannt.

Mehr noch: «Probleme wie Interessenkonflikte und der Mangel an Transparenz sind nicht behoben worden», erklärt im Bericht Chris Ames, Leiter für verbriefte Produkte bei Schroder Investment Management North America in New York.

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