Vier von zehn Schweizer Banken könnten bei ihrer Informatik massiv Kosten sparen. Warum dies nicht geschieht.

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Die Zinsen sind negativ, die Margen unter Druck, und die Gesetzeswelle rollt. Die Schweizer Banken haben in diesem Umfeld keine Wahl. Sie müssen sparen.

Entsprechend wird beim Personal gekürzt, Filialen geschlossen, Beteiligungen veräussert und Dienstleistungen gestrichen. Doch wie sich zeigt, trauen sich die Manager und Verwaltungsräte des Swiss Banking an einem Kostenblock immer noch zu wenig heran: An die eigene IT.

Zu diesem Fazit kommt jedenfalls eine neue Studie zur IT-Effizienz von Schweizer Banken, die das Institut für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ) zusammen mit dem Analysehaus Swiss Benchmarking erstellte. Verschiedene Kosten-Kennzahlen von insgesamt 34 Instituten flossen in die (anonyme) Untersuchung ein. Mit überraschendem Resultat.

Erhebliches Sparpotenzial

Nicht weniger als 14 Institute – also rund 40 Prozent der untersuchten Banken – schnitten gemäss der Studie schlecht ab. Bei zehn der Institute handelt es sich dabei um Retailbanken. Die übrigen vier seien dem Private Banking zuzurechnen, so die Autoren der Studie. Entsprechend gross dürfte demnach das Potenzial zur Effizienzsteigerung im Swiss Banking sein, wenn das Ergebnis auf die Branche hochgerechnet wird.

Auch die Studien-Verfasser kommen zu diesem Schluss. «Es lässt sich unschwer erkennen, dass bei einer Vielzahl von Banken ein erhebliches Einsparpotenzial vorhanden ist», folgern sie. Doch laut Andreas Dietrich, Professor am IFZ, ist dieses Potenzial leichter geortet als umgesetzt. Für nicht wenige Bank-Manager sei die IT immer noch eine Art «Black Box», an die sie sich nicht recht herangetrauen würden, sagte der Finanzwissenschafter auf Anfrage von finews.ch.

Harte Faktoren zählen weniger

Dabei ist gerade die Einstellung des Managements zur Steigerung der IT-Effizienz matchentscheidend, wie die Studie nahelegt. So hätten oft jene Banken gut abgeschnitten, die bereits über ein «ausgeprägte Kostenkultur» verfügten und bei Ausgaben und Investitionen im Bereich IT sorgfältig arbeiteten. «Harte» Faktoren wie Grösse, Kernbankenlösung oder Sourcing-Modelle spielten dagegen eine weit weniger wichtige Rolle als gedacht, so die Studie.

Eigentlich eine befreiende Vorstellung für Bank-Manager. Bei der IT wird die Schlacht nicht bei den Schaltkreisen gewonnen – sondern im Kopf.

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