Sommergrüsse aus Kambodscha

 Von Kévin Net, Leiter des Bereichs Asien, LFDE – La Financière de l’Échiquier 

1995 reiste ich zum ersten Mal nach Kambodscha, in das Geburtsland meiner Eltern. Ich lernte einen Ort kennen, wo die Vergangenheit tiefe Spuren hinterlassen hatte, die Menschen jedoch voller Hoffnungen in die Zukunft blickten.

Bei jeder meiner darauffolgenden Reisen konnte ich den wirtschaftlichen Aufschwung beobachten: 2003 entstand das erste Einkaufszentrum, 2010 der erste Wolkenkratzer, 2015 die erste Starbucks-Filiale, 2018 das erste Imax-Kino und mit den SEA Games wurde 2023 das erste sportliche Grossereignis ausgetragen. Das nächste grosse Bauprojekt in Kambodscha dürfte der Bau der Metro in Phnom Penh sein.

Kévin Net von La Financière de l’Échiquier. (Bild: zVg)

Es ist auch ein Land, das sich allmählich dem Tourismus öffnet. Jeder kennt Angkor mit seinen im Dschungel liegenden mystischen Tempeln, allen voran Angkor Wat, die grösste Tempelanlage der Welt, die im 12. Jahrhundert durch den Khmer-König Suryavanam II erbaut wurde. Hunderte Tempel rund um Angkor, der Hauptstadt des vergangenen Khmer-Reiches, haben die Jahrhunderte überdauert – das Erbe einer der mächtigsten Zivilisationen Südostasiens.

Auch weniger bekannte Städte sind Besuch wert

Die an Angkor angrenzende Stadt Siem Reap erlebte in den vergangenen zwanzig Jahren einen beeindruckenden Aufschwung. Bei meinem ersten Besuch gab es dort drei internationale Hotels, heute wartet Siem Reap mit Fünf-Sterne-Resorts, trendigen Restaurants und Einkaufszentren auf.

Siem Reap ist heutzutage – noch deutlich vor der Hauptstadt Phnom Penh – die am meisten besuchte Stadt Kambodschas. Doch auch weniger bekannte Städte sind einen Besuch wert. Hierzu gehören beispielsweise Kep, ein zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr beliebter Badeort; Takeo, das reich an Kultur- und Naturschätzen ist und als Wiege der Khmer-Zivilisation gilt; Kampot am Golf von Thailand mit seiner Kolonialarchitektur; oder Battambang mit seinen Reisfeldern bis zum Horizont.  

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Die mystischen Tempel von Angkor Wat. (Bild: pixabay)

Zweifellos sind es meine Beobachtungen dieser aufkommenden Dynamik, die mich dazu bewogen haben, mich den asiatischen Märkten zuzuwenden. Derzeit ist Asien die dynamischste Region der Welt. Asien erlebt einen beeindruckenden Aufschwung, der von boomenden Volkswirtschaften, einem riesigen Verbrauchermarkt, massiven Infrastrukturinvestitionen, einer starken Innovationskraft und echter Attraktivität für ausländische Anleger getragen wird. Im Jahr 2024 belief sich der Anteil Asiens am globalen BIP auf 30 Prozent, doch bis 2030 dürfte er auf über 50 Prozent steigen.

Spannendes Terrain für Stock-Picking-Ansatz

Da ich vom Wachstum in diesem Teil der Welt überzeugt bin, das sich 2025 auf +5 Prozent belaufen dürfte, leite ich heute gemeinsam mit meinem Team von Paris aus eine breite Palette von Strategien in Bezug auf asiatische Aktien. Unser nach Regionen gegliederter Geschäftsbereich Asien verwaltet aktuell ein Vermögen von nahezu 300 Millionen Euro und verfügt über ein wachsendes Fondsangebot. Es handelt sich um ein spannendes Terrain für den Stock-Picking-Ansatz, der uns auf eine Reise über den asiatischen Kontinent mit seinen vielversprechenden Zukunftsperspektiven führt.