Die Credit Suisse finanziert ein Unternehmen, welches den indonesischen Regenwald abholzt. Umweltaktivisten erhöhen nach  erfolglosen Versuchen den Druck auf die Bank. Ihr Markenbotschafter Roger Federer soll seinen Einfluss nun geltend machen.

Roger Federer (Bild), Tennis-Crack und Markenbotschafter der Credit Suisse, hat in diesen Tagen ungewöhnliche Post erhalten. Absender des Briefes sind Umweltaktivisten, die im Namen der Bevölkerung der indonesischen Insel Pulau Padang gegen die Abholzung ihres Regenwaldes protestieren, wie die Umweltnachrichtenseite «Mongabay» schreibt. Hinter der Aktion stehen Umweltaktivisten des Basler Bruno Manser Fonds.

Der Brief ist eine Bitte an Federer: Er solle seinen Einfluss beim Top-Management der Credit Suisse (CS) geltend machen. Die Rolle der Credit Suisse bei der Abholzung des Regenwaldes ist nämlich unrühmlich.

Regenwald weg für Papierfabrik

Sie ist Kreditgeberin der Royal Eagle Group, zu der der indonesische Zellstoff- und Papierkonzern Riau Andalan Pulp & Paper gehört. Dieser will auf der Insel einen industriellen Forstbetrieb aufziehen, dem der Regenwald zum Opfer fällt.

In dem Brief bitten die Bewohner den Tennis-Star, «die Bank-Manager zu überzeugen, die Finanzierung der Royal Eagle Group zu stoppen». Der Konzern zerstöre den Regenwald auf Sumatra und verletze die Menschenrechte der lokalen Bevölkerung, so die Begründung der Umweltaktivisten.

Auftritt an der Generalversammlung

Indonesische Aktivisten weilen ausserdem heute und morgen in Zürich, um die Schweizer Öffentlichkeit zu informieren. Sie wollen auch an der Credit Suisse-Generalversammlung teilnehmen, heisst es weiter. Der Brief an Federer ist ein neues Druckmittel gegen die Credit Suisse, die sich bislang in der Angelegenheit nicht bewegt hat.

Nachdem Riau Andalan Pulp & Paper 2011 mit der Abholzung begonnen hatte, waren 82 Dorfbewohner nach Jakarta gereist, um dort für ihr Anliegen zu protestieren. Die Lizenzen für die Nutzung des Regenwaldes werden von der Regierung vergeben.

Mund zugenäht

Die Dringlichkeit ihres Anliegens unterstrichen 28 der Dorfbewohner mit einer extremen Aktion: Sie gingen in Hungerstreik und nähten sich den Mund zu.

Weil die Abholzung dennoch weiterging, wandten sich die Aktivisten nun den Banken zu, welche die Unternehmen finanzierten; neben der Credit Suisse auch ABN Amro und Santander. Letztere haben gemäss dem Bericht ihre Kreditgeschäft mit der Royal Eagle Group eingestellt. Nicht aber die Schweizer Grossbank. Das soll nun Federer erreichen.

 

 

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