Sehr reiche Bankkunden haben bisweilen spezielle Neigungen. Darum nennt man sie in Finanzkreisen neuerdings «Fomos». Kundenberater sollten sich diesen Begriff unbedingt merken.

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Josef Stadler 160«Ultra-High-Net-Worth-Individuals sind auch nur Menschen», sagte Josef «Joe» Stadler (Bild) am Dienstag an einer Präsentation in Zürich. Der Chef für die superreichen Kunden (ab 50 Millionen Franken) stellte die jüngste «Billionaires-Studie» vor. Doch in gewissen Punkten, so Stadler weiter, seien diese Leute trotzdem anders als der Rest der Menschheit.

Ein Charakterzug zeichne diese Menschen besonders aus: Sie seien so genannte «Fomos». Die Abkürzung steht für «Fear Of Missing an Opportunity» und bedeutet vereinfach gesagt, dass diese Superreichen in ständiger Angst lebten, einen lukrativen Business-Deal zu verschlafen.

Abnormal oder gar obsessiv

Matthias Memminger 160Typisch für diese Wohlhabenden sei auch ihre Bereitschaft, in Anlagen mit hohen Risiken zu investieren, ergänzte Matthias Memminger (Bild links) führender Banken-Experte bei PwC und Co-Autor der Studie.

Dennoch seien diese Kunden sehr diszipliniert in der Abklärung des Chancen-Risiko-Profils. Ist der Businesscase einmal identifiziert und das Chance-Risiko-Profil eingängig geprüft, würden sich die «Fomos» in die Sache festbeissen, und zwar in einer Art, die man im Vergleich zu Normalsterblichen als «abnormal» oder «obsessiv» intepretieren könnte, so Memminger weiter. Und dies sei letztlich auch die Wurzel des Erfolgs – und manchmal des Misserfolgs – all dieser Superreichen.

Stramm und zäh

Überdies gelte diese Klientel als äussert stramm und zäh in den Verhandlungen mit einer Bank, so auch mit der UBS, wie weiter zu erfahren war. Gleichzeitig seien sie aber «faire Geschäftspartner», so Stadler. «Stimmt die Leistung, dann akzeptieren sie auch die Gebühren», beteuerte der UBS-Top-Manager. 

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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