Die Zürcher Kantonalbank muss laut CEO Martin Scholl mehr Negativzins zahlen als jede andere Universalbank. Zudem sagt er, dass im Zuge der Swisscanto-Übernahme keine Kündigungen ausgesprochen wurden.

Martin Scholl, der Chef der Zürcher Kantonalbank (ZKB) beziffert den Betrag, auf den die Bank Negativzinsen bezahlen muss, auf «10 oder 11 Milliarden Franken». Die ZKB bezahle damit mehr Negativzinsen als «jede andere Universalbank», sagte Scholl im Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung».

Dies sei Folge der hohen Liquiditätsbestände, erklärte er weiter. Und diese wiederum seien Folge davon, dass die systemrelevante ZKB die regulatorischen Anforderungen bereits erfülle - und nicht erst nach Ablauf der Übergangsfrist bis 2019, die für andere Banken gelte.
Die Regulierung zwingt die ZKB laut Scholl dazu, «30 Milliarden Franken an Liquidität zu halten, was die Freigrenze um die erwähnten 10 Milliarden Franken übersteigt».

Zinsen von 75 Millionen Franken

Im Gegensatz zu anderen international ausgerichteten Banken könne die ZKB das Geld nur bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) lagern und könne nicht auf ausländische Notenbanken ausweichen, sagte Scholl.

Auf dem Betrag über der Freigrenze belastet die SNB einen Negativzins von 0,75 Prozent, was auf ein Jahr betrachtet einen Zinsbetrag von über 75 Millionen Franken ergibt. Die SNB führte die Negativzinsen auf den 22. Januar ein.

Die Bank gebe ihre Kosten weiter, wie es von der Nationalbank beabsichtigt sei, damit sich der Negativzins auch im Markt durchsetzt, so der ZKB-CEO

Mehr ZKB- als Swisscanto-Leute

Weiter sagte er, die Integration der Fondsgesellschaft Swisscanto sei auf Kurs. Am 1. Juli hätten die Swisscanto-Mitarbeiter formell ihre Arbeit bei der ZKB aufgenommen. Wieviele von den 359 Vollzeitstellen bei Swisscanto von der ZKB übernommen wurde, konnte Scholl nicht genau sagen.

Es sei aber so, dass nach der Zusammenlagung am Ende 58 Prozent der Stellen mit ZKB- und 42 Prozent mit Swisscanto-Leuten besetzt worden seien. Scholl sagte zudem, bislang keine einzige Kündigung ausgesprochen worden sei.

Doch sei bekannt, dass Doppelspurigkeiten vorhanden seien. Es werde aber für alle eine Lösung gefunden werden, so der ZKB-Chef.

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