Die Zürcher Kantonalbank bietet auf ihrer EBanking-App eine Sprachversion auf Schweizerdeutsch an. Lanciert wird sie zum Bundesfeiertag 1. August. Aber dahinter steckt noch mehr.

«Mäldet Si sich mit Irere Vertraagsnummere und Irem eBanking Mobile Passwort aa», werden Kunden der Zürcher Kantonalbank (ZKB) künftig aufgefordert, wenn sie ihre Ebanking-App auf dem Smartphone starten. Die Bank will mit der Mundart-Version Kundennähe demonstrieren, wie sie am Freitag mitteilte.

Bislang hat die ZKB mit ihren Kunden und Kundinnen via eBanking Mobile App nur in Hochdeutsch kommuniziert, in der Amtssprache der Deutschschweiz. Doch nun wird auf der ZKB-App auch «Züritüütsch» gesprochen. Das heisst, alle Funktionen in der App sind in Zürcher Mundart angegeben.

Scänne anstatt scannen

Ein Kunde, der zum Beispiel eine Einzahlung machen will, wird aufgefordert: «Scänned Sie en orangsche Iizaaligsschii.» Übersetzung für Nicht-Zürcher: «Scannen Sie ihren orangen Einzahlungsschein.»

Die Mundart-Version ist einerseits eine PR-Aktion zum 1. August. Wenn alles Schweizerische gefeiert werde, feiere auch die ZKB, heisst es. Darum werde die Züritüütsch-Version lanciert. Es handelt sich dabei um eine Premiere im Schweizer Banking.

Ein Kundenbedürfnis

Aber die Bank sieht darin offenbar auch ein tatsächlich vorhandenes Kundenbedürfnis. Die Initiative richte sich vor allem an junge Menschen, hiess es. Diese kommunizierten auf ihren Mobiltelefonen häufig in Schweizerdeutsch.

Die Bank wolle die Zürcherinnen und Zürcher in ihrer Muttersprache durch den Alltag begleiten. Die Mundart-Fassung der App entspreche dem Kerngedanken des Markenversprechens eins zu eins. «Wir bieten den Kunden ein individuelles Erlebnis, das ihnen persönlich entspricht und erfrischend anders ist», erklärt Remo Schmidli, Leiter Multichannel-Management.

Mobil heisst auch innovativ

Tatsächlich lautet eine der Hauptvorgaben von Strategieberatern an die Banken: Kundennähe demonstrieren, individuelle Erlebnisse schaffen, auf Bedürfnisse individuell eingehen. Sprache ist für die Zürcher Staatsbank ein Instrument, um dies umzusetzen. Dass es auf der Mobile-App geschieht, demonstriert zudem den innovativen Gedanken.

Die ZKB hat es mit ihrer Übersetzung der Deutsch-Version ins Züritüütsche zudem sehr genau genommen. Sie sei mithilfe des Zürichdeutschen Wörterbuchs von Heinz Gallmann verfasst worden.

Weitere Sprachversionen sollen folgen. Laut Auskunft der ZKB wird die App demnnächst auch in der Weltsprache Englisch zu bedienen sein. Gibt man sich zum 1. August zunächst volksnah und demonstriert die lokale Verankerung, wird sie bald auch zeigen, dass sie auch weltläufig ist.

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