Der Zürcher Asset Manager GAM unterzieht sich einem tiefgreifenden Umbau. Dazu streicht er weltweit 15 Prozent des Personals. Auch die Schweiz ist betroffen.

CEO Alexander Friedman (Bild) hatte bereits letzten März eine «tiefgreifende Überprüfung» der IT und des Middle Office angekündigt. Nun macht die von ihm geführte Zürcher Asset Managerin GAM ernst.

Wie das Finanzunternehmen am Dienstag im Rahmen des Semesterberichts ankündigte, startet im zweiten Halbjahr 2015 ein 18 Monate dauerndes Programm, das den Aufbau eines zentralen operativen «Rückgrats» anstrebt.

«Zunehmend austauschbar»

Um «Komplexität und Doppelspurigkeiten» zu verringern, fokussiert GAM die Operations-Einheit und IT-Funktionen aufs Kerngeschäft: das Portfoliomanagement sowie die Kundenbetreuung.

Fondsbuchhaltung und Middle-Office-Prozesse, die laut GAM «zunehmend austauschbar» sind, werden dagegen an State Street ausgelagert. Bereits 2013 hatte GAM die Buchhaltung für ihre Schweizer und Luxemburger Fonds zur amerikanischen Custody-Spezialistin verschoben.

Darüber hinaus werden in der gesamten Gruppe Doppelspurigkeiten bei Prozessen, Strukturen und Systemen nach und nach abgebaut, wie es weiter heisst.

Weniger als 10 Prozent in Zürich

Das hat Folgen fürs Personal. Wie die Asset Managerin mitteilt, dürfte die Anzahl Stellen über alle Standorte hinweg um rund 15 Prozent verringert werden.

Da die Auslagerung vor allem die unter der Marke GAM laufenden Fonds betrifft, dürften am Standort Dublin am meisten Stellen wegfallen. In Zürich trifft es laut GAM weniger als 10 Prozent der Belegschaft, also an die 25 Stellen – namentlich jene Mitarbeiter, die im Middle Office für die Schweizer und Luxemburger Fonds tätig sind.

20 Millionen Franken einsparen

Entlassungen sollen laut GAM durch die natürliche Personalfluktuation in der Gruppe «so weit wie möglich» vermieden werden. Für betroffene Mitarbeiter würden andere Funktionen im Unternehmen gesucht – oder sie würden bei der Stellensuche unterstützt und erhielten «angemessene Abfindungszahlungen.»

Die Einführung des neuen Betriebsmodells beginnt im zweiten Halbjahr 2015 und soll voraussichtlich Ende 2016 abgeschlossen sein, so GAM. Chef Friedman erhofft sich davon strukturelle Einsparungen von jährlich um über 20 Millionen Franken.

Vorerst kostet die Massnahme jedoch: 13 Millionen Franken sollen die Umbauten verschlingen. Der Betrag wird dem zweiten Halbjahr 2015 verbucht.

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