Die Genfer Privatbank Pictet will ihren Kunden eine zusätzliche Renditequelle eröffnen. Sie bietet Kredite an und lässt diese mit Werken hochkarätiger Künstler besichern.

Kunst gilt als alternative Anlageklasse, mit der sich Portfolios von reichen Bankkunden diversifizieren lassen. Das Problem war bislang aber: Der Kunstmarkt ist mit einem geschätzten Volumen von 3 Billionen Dollar riesig. Aber Finanzprodukte gibt es praktisch keine.

Pictet ändert dies nun. Die Genfer Privatbank hat zusammen mit dem US-Private-Equity-Spezialisten Carlyle Group in New York das Gemeinschaftsunternehmen Athena Art Finance gegründet und mit 280 Millionen Dollar Mitteln ausgestattet, wie es in einer Mitteilung heisst.

Mit Kunstwerken besichert

Die Privatbank möchte Kunden, die in Kunst investieren oder bereits investiert sind, Kredite anbieten, die mit Kunstwerken besichert sind. Pictet-Teilhaber und Wealth-Management-Chef Rémy Best sagte gemäss Mitteilung, die Bank sei überzeugt davon, dass alternative Investments eine immer wichtigere Rolle für wohlhabende Kunden spielen würden.

Das Angebot führt Liquidität in den Kunstmarkt, wodurch sich die Kapitalkosten für diese Anlageprodukte senken sollen, während ihr Wert steigt, lautet das Kalkül von Pictet und Carlyle.

Aus Kunst Kapital schlagen

Kredit gegen Kunst ist bislang eine kleine Nische im Wealth-Management-Geschäft, die aber hauptsächlich vom Auktionshaus Sotheby's besetzt ist. Pictet und Carlyle wollen dies nun ändern. Sie sind überzeugt, dass Kunden und Kunstbesitzer die Chance wahrnehmen, aus ihren Kunstsammlungen Kapital zu schlagen. Ziel des Angebotes ist es, eine höhere Rendite anzubieten als im Anleihenmarkt.

Carlyle schätzt den Markt für Kunstkredite auf rund 7 Milliarden Dollar. Athena wird Kredite in der Höhe von bis zu 50 Prozent des geschätzten Wertes des Kunstwerkes. Der Mindestwert ist auf 2 Millionen Dollar angesetzt.

Nachfrage schon vor dem richtigen Start

In Frage kommen rund 80 Künstler. Darunter sind Dauerbrenner im Kunstmarkt wie Francis Bacon, Claude Monet, Pablo Picasso oder Gerhard Richter. Dazu kommen auch Künstler, die 2014 gemäss des Marktberichtes von Tefaf den höchsten Wert erzielt haben.

Das neue Angebot stösst bei Kunden auf Nachfrage: Athena hat bereits Kreditanfragen in der Höhe von 150 Millionen Franken erhalten, bevor das Geschäft richtig gestartet ist.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.12%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.76%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.5%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.41%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.21%
pixel