Bei der Realisierung der Schweizer Einheit der Grossbank Credit Suisse kommt es offenbar zu Verzögerungen. Der Grund dafür sollen personelle Veränderungen in der Organisation sein.

Gemäss offiziellem Zeitplan soll die neue Schweiz-Einheit der Credit Suisse (CS) bereits 2016 operativ werden. Dieser Termin werde wohl nicht eingehalten werden können, berichtet die Zeitung «Schweiz am Sonntag» (Artikel kostenpflichtig) am (heutigen) Wochenende.

Laut Quellen soll die Bank erst 2017 starten. Noch scheint unklar, wer das Projekt genau führt. Bisher hiess der Verantwortliche Reto Isenegger. Er war Chief Operating Officer (COO) unter dem ehemaligen Schweiz-Chef Hans-Ulrich Meister.

Zu unerfahren?

Diese Rolle hat er nicht mehr, wie finews.ch bereits am vergangenen Mittwoch exklusiv meldete. Isenegger ist nur noch für «grosse Projekte» zuständig, wie ein CS-Sprecher präzisierte.  

Der neue COO der Universal Swiss Bank – unter der Leitung von Thomas Gottstein – heisst Michael Sager. Er gilt gemäss Angaben der «Schweiz am Sonntag» als weitgehend zu unerfahren, um das Mammutprojekt stemmen zu können.

CS-Schlachtross winkte ab

Romeo Lacher, ein altes Schlachtross der CS, sei zwar angefragt worden. Doch er entschied sich, den COO-Posten in der Division International Wealth Management von Iqbal Khan zu übernehmen, wie finews.ch schon am vergangenen Montag ebenfalls berichtet hatte.

Wer also soll das Projekt, das mehrere 100 Millionen Franken verschlingen wird, führen? Die Medienstelle der CS wollte sich gegenüber der Wochenend-Zeitung offenbar nicht dazu äussern.

Unter Zeitdruck

Die Grossbank steht dem weiteren Vernehmen nach aber unter einem grossen Druck: Bis 2019 muss sie das Eigenkapital massiv aufstocken. Das verlang die Finma. Allein um dieses Ziel zu erreichen, braucht sie das Geld aus dem Börsengang der Schweizer Einheit. Diese kann aber nur an die Börse, wenn die Bank auch funktionsfähig ist. Nicht zuletzt deshalb sprechen CS-Topcracks von einer «tickenden Zeitbombe», so die «Schweiz am Sonntag».

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.35%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.77%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.88%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.33%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.66%
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