Nach den Ernennungen im Top-Management der Credit Suisse vergangene Woche kommt es nun zum Abgang einiger Kaderleute, die zu den wichtigsten Ertragslieferanten zählten. Sie ziehen zur direkten Konkurrenz der CS.

Vergangene Woche ging es Schlag auf Schlag: Die neuen Divisions-Chefs Iqbal Khan (International Wealth Management) sowie Thomas Gottstein (Universal Swiss Bank) brachten ihre Leute in Position, wie finews.ch exklusiv meldete. Dass dabei auch einige bewährte Kräfte, etwa Reto Isenegger, übergangen wurden, war ebenfalls ein heisses Gesprächsthema.

Doch die Veränderungen gehen weiter, wie Recherchen von finews.ch ergaben. Im Nachgang zu den organisatorischen Veränderungen innerhalb der Credit Suisse (CS) zieht es nun einige hochgediente Leute weg. Konkret handelt es sich dabei um Christian Blum, der für die Betreuung sehr vermögender Privatkunden, so genannten Ultra-High-Net-Worth-Individuals, verantwortlich ist. Dabei handelt es sich um Leute und Familien mit Vermögen ab 50 Millionen Franken. Blum arbeitete, abgesehen von einem kurzen Unterbruch, rund 20 Jahren bei der CS.

Wichtige Ertragslieferanten

Neben Blum verlassen auch Rouven Bazlen sowie Moritz Schmidt die Bank; sie waren beide bisher Senior Relationship Manager im Bereich «Global Citizens»; auch sie betreuten bisher sehr wohlhabende Kunden und international ausgerichtete Familien mit einem starken Bezug zur Schweiz. Damit galten sie als wichtige Ertragslieferanten für das Vermögensverwaltungsgeschäft der Grossbank. Kundenberater in diesem Segment betreuen zwischen 600 Millionen Franken und einer Milliarde Franken.

Wie weitere Recherchen von finews.ch ergaben, heuern alle drei Kundenberater bei der Bank Julius Bär an. Ein Sprecher erklärte auf Anfrage von finews.ch: «Ich kann die Wechsel bestätigen. Wir wollen uns im UHNWI-Bereich gezielt verstärken.»

Vor dem Hintergrund der tiefgreifenden Veränderungen innerhalb der CS erweist sich die Zürcher Traditionsbank recht eigentlich als Nutzniesserin der Konsolidierung, kann sie derzeit doch zahlreiche erfahrene Frontleute von der CS abwerben.

Weitere Wechsel erwartet

Dem weiteren Vernehmen nach sollen noch weitere CS-Leute zu Julius Bär wechseln. Die eingangs erwähnten Zuzüge starten Anfang Februar 2016 bei ihrer neuen Arbeitgeberin.

Für einiges Aufsehen sorgte vor wenigen Monaten bereits der Wechsel des früheren CS-Top-Managers Barend Fruithof, der nun, als Nachfolger von Giovanni Flury, als Schweiz-Chef amtet. Blum, Schmidt und Bazlen werden an Fruithof rapportieren.

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