Das klingt nach einem perfekten Sturm: Jetzt fordern auch deutsche Steuerflüchtlinge Retrozessionen von den Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse zurück.

Der Steuerstreit mit dem Ausland und die Debatte über die Weitergabe von Retrozessionen an die Kunden waren als Problemfelder jedes für sich geeignet, das Swiss Banking auf den Kopf zu stellen. Jetzt fallen die beiden Themen offenbar zusammen. Wie die Schweizer «SonntagsZeitung» berichtet (Artikel im Print), fordern deutsche Schwarzgeld-Kunden von den Schweizer Banken zu viel gezahlte Provisionen zurück.

Spätfolge des Selbstanzeigen

Besonders betroffen sind dem Blatt zufolge die Grossbanken UBS und Credit Suisse (CS). Die grosse Rückforderungswelle sei bislang ausgeblieben, was sich nun mit der wegen der Selbstanzeigen verbesserten Verhandlungsposition der Steuerhinterzieher ändere. Über diese Entwicklung hatte auch die Schweizer «Handelszeitung» letzten Dezember berichtet.

Seit 2010 hätten sich in Deutschland rund 120'000 Personen selbst angezeigt, welche in den Nachforderungen eine «willkommene Form der Rache» sähen, schreibt die «SonntagsZeitung» weiter.

HSBC-Banker im Fadenkreuz

Bei der Credit Suisse hat es laut der Zeitung geheissen, dass die Bank schon vor Jahren ihren Kunden offengelegt habe, wo und bis zu welchen Obergrenzen Entschädigungen anfallen würden. Die UBS kommentierte, dass sie das Thema fallweise vor dem Hintergrund der Gesamtbeziehung mit ihren Kunden erläutere.

Derweil droht den Schweizer Banken vonseiten der deutschen Behörden weiteres Ungemach. Diese haben Untersuchungen wegen Beihilfe zu Steuerhinterziehung gegen mindestens acht Angestellte der HSBC Schweiz eingeleitet, wie die Zeitung weiter schreibt.

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