Erstmals ist ersichtlich, wie stark die Credit Suisse im Schweizer Geschäft ist – und wie sehr sie auch unter Tidjane Thiam weiterhin vom Investmentbanking abhängig bleibt.

Die Credit Suisse (CS) veröffentlicht ihre Ergebnisse für das vierte Quartal und für das Gesamtjahr 2015 am 4. Februar erstmals gemäss der neuen Organisationsstruktur.

Bereits am Freitag hat sie die rückwirkend angepassten Zahlen für das Jahr 2014 sowie weitere Jahre veröffentlicht. Die Änderungen haben keinen Einfluss auf die konsolidierten Zahlen der CS.

Starkes Handelsgeschäft

Doch zeigt sich nun erstmals und vergleichbar, wie stark die neuen Divisionen eigentlich sind. Herausstechen zwei Einheiten: Die Schweizer Bank sowie die Handelseinheit der Investmentbank, Global Markets genannt.

Demnach hat die CS mit ihrem Schweizer Geschäft, der künftigen Swiss Universal Bank, 2014 einen Vorsteuergewinn von rund 2 Milliarden Franken erzielt, etwas weniger als ein Drittel des Gesamtresultats.

Internationales WM und Asien schwächer als Schweiz

Zum Vergleich: Im internationalen Wealth Management belief sich der Vorsteuergewinn auf lediglich 795 Millionen Franken, in der Asien-Einheit auf 900 Millionen Franken.

Noch höher war der Vorsteuergewinn im Handelsgeschäft: Die neue Einheit Global Markets, dort ist der Handel mit Aktien und Fixed-Income-Produkten angesiedelt, kam die CS 2014 auf einen Vorsteuergewinn von 2,7 Milliarden Franken.

Investmentbanking bleibt Hauptertragspfeiler

Die zweite Einheit Investment Banking & Capital Markets, das Kredit- und Beratungsgeschäft, erzielte einen Vorsteuergewinn von 508 Millionen Franken.

Es zeigt sich also, dass auch die «neue» CS unter Tidjame Thiam, über eine ingesamt sehr starke Investmentbank verfügt, welche 2014 kumuliert einen Vorsteuergewinn von 3,2 Milliarden Franken erzielte. Zählt man noch den Gewinn aus Asien dazu, belief sich der Vorsteuergewinn gar auf 3,8 Milliarden Franken.

Gewicht wird noch stärker

Die anderen drei Einheiten kamen zusammen auf 3,1 Milliarden Franken. Insofern geniesst das Investmentbanking innerhalb der neuen CS also nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert.

Es steuert über 57 Prozent am gesamten Vorsteuergewinn bei, während das Schweizer Geschäft und das Wealth Management auf rund 43 Prozent kommen.

Mit der geplanten Abspaltung des Schweizer Geschäfts im Jahr 2017 wird das Gewicht der Investmentbank in der verbleibenden internationalen CS nochmals deutlich stärker.

Schweizer Kennzahlen

Die CS hat zudem auch die einzelnen Ergebnisbeiträge aufgeschlüsselt. So steuert das Privatkundengeschäft in der Schweiz den Löwenanteil am Gewinn bei. 2014 belief sich dort der Vorsteuergewinn auf gut 1,2 Milliarden Franken, das Corporate Banking kam auf 748 Millionen.

Die Rendite auf dem eingesetzten Kapital belief sich auf 16,5 Prozent. Das sind im Hinblick auf den geplanten Börsengang der Schweizer Einheit wichtige Kennzahlen.

Die Aufgliederung wurde auch für Asien vorgenommen. Dort zeigt sich, dass die Investmentbank rund das Doppelte der Erträge aus dem Wealth Management erzielt, das 2014 auf einen Vorsteuergewinn von 310 Millionen Franken kam.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.47%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.54%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.26%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.13%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.6%
pixel