Fondsmanager von Lombard Odier verschätzten sich mit Wetten im Technologie-Bereich. Ein internationaler Fondsriese soll es nun bei der Genfer Privatbank richten, wie Recherchen von finews.ch zeigen.

Zwei Fondsmanager der Genfer Privatbank Lombard Odier hatten einen Plan. Die beiden Anlage-Experten wollten mit ihrem Fonds LO Funds-Technology von den Kursavancen von Technologie-Unternehmen profitieren. Dabei wetteten sie unter anderem auf die im Entstehen begriffene «Industrie 4.0». So hofften sie, den Markt zu schlagen.

Doch die Wette ging nicht auf, wie Lombard Odier Investment Managers (LOIM), der Asset-Management-Arm der Genfer Privatbank, auf Anfrage von finews.ch hin einräumte. «Der Fokus des Fonds auf neue Technologien hatte in einem Umfeld, wo etablierte Grossfirmen outperformten, einen schweren Stand», hiess es dort.

Wie intern zu erfahren war, hatten die beiden Fondsmanager dabei doppelt Pech: Die UCITS-Fondsregeln erlaubten ihnen nicht, noch mehr Geld auf IT-Riesen wie Google und Apple zu setzen. So nahm der Fonds an deren Performance nur begrenzt teil und erlitt offenbar Mittelabflüsse seitens der Investoren.

Fidelity International ins Boot geholt

LOIM beschloss, einzugreifen. Die Fonds-Einheit holte sich Hilfe bei Fidelity International, einem internationalen Riesen im Asset Management, der auch in der Schweiz einen Vertrieb unterhält.

Fidelity International ist dem aktiven Management verpflichtet – und gilt im Bereich des Technologie-Research als eine der ersten Adressen. Beim LO-Technology-Fonds wurde Fidelity nun mit dem Research und den Anlage-Empfehlungen mandatiert. Die Anlage-Entscheide liegen weiter bei den Genfern.

«Dies wird den Fonds stärken und sicherstellen, dass er weiterhin die Erwartungen der Kunden erfüllen kann», heisst es beim Fonds-Arm von Lombard Odier mit Blick auf das 204 Millionen Dollar schwere Portefeuille.

Gerüchteküche brodelte

Das Zusammenspannen mit Fidelity International brachte in der Branche derweil die Gerüchteküche zum brodeln. Denn es ist kein Geheimnis, dass sich Fidelity im Fondsgeschäft als Konsolidiererin positioniert. Vorderhand gibt es aber keine Anzeichen, dass sich die Partnerschaft zwischen der Privatbank und dem Fondsriesen vertiefen könnte.

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