Mit dem Strom oder gegen den Strom schwimmen – diese Frage stellen sich zig Fondsmanager jeden Tag. Wer Mut beweist, gewinnt meistens, man braucht aber einen langen Atem und Nerven aus Stahl.

Vor einigen Jahren näherte sich eine Herde Lemminge einer hohen Felsklippe. Kurz darauf stürzten sich alle in die Tiefe. Was hat die Tierchen dazu getrieben, sich kollektiv in den Abgrund zu werfen? Drei Punkte waren dafür ausschlaggebend:

1. Alle Lemminge haben an dasselbe geglaubt.
2. Alle Lemminge hielte sich für gut informiert.
3. Alle Lemminge wollten unbedingt bei der Herde bleiben.

Oft gesehenes Phänomen

Dieser in der Wissenschaft als Lemming-Effekt bekanntes Phänomen, lässt sich auch beim Investieren beobachten und zählt zu den häufigsten Anlagefehlern, wie das in Virgina (USA) ansässige CFA-Institut (Chartered Financial Analyst) kürzlich berichtete (siehe Grafik).

CFA 500

Eines der bekanntesten Beispiele für den Herdentrieb an der Börse ist die Entstehung und das Platzen der Dot-com-Blase Anfang des Jahrtausends. Dies kostete vielen Investoren Kopf und Kragen.

Anlageexpertise und Mut

Investoren hingegen, die kaufen, wenn alle anderen verzweifelt verkaufen und verkaufen, wenn alle anderen die Gier umschlingt, schneiden über die Zeit besser ab. 

Sich bewusst gegen den Strom stellen braucht hingegen eine ausgeprägte Anlageexpertise und Mut. Und den haben viele nicht. Der Grund: Mit der Herde mitlaufen ist laut Bericht die sicherste Weise seinen Job zu behalten. Das gilt insbesondere für jene Fondsmanager mit mangelhaften Qualifikationen und davon gibt es einige, wie es weiter hiess.

In der Geduld liegt die Kraft

Die Contrarians hingegen, also jene, die sich nicht an einen Index festketten, und mit beharrlicher Weitsichtigkeit an ihrer Anlagestrategie festhalten, ragen aus der breiten Masse empor.

Allerdings: Oft vergehen Monate, ja sogar mehrere Jahre, bis die Anti-Lemminge belohnt werden. Contrarians brauchen somit einen langen Atem und Nerven aus Stahl.

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