Eine umfassende EU-Richtlinie bedroht die Jobs von Analysten in Investmentbanken und Brokerhäusern. Weshalb dem so ist. 

Die neue EU-Richtlinie Mifid II, die mehr Kostentransparenz bringen soll, droht zum Schreckgespenst für Research-Abteilungen bei Banken zu werden. Dies zumindest behauptet eine kürzlich publizierte Studie des Beratungsunternehmens McKinsey.

Denn ab 2018 müssen Kunden voraussichtlich etwa für jede einzelne Aktien- oder Marktanalyse, die beispielsweise für die Erstellung eines Produkts oder einer individuellen Vermögensberatung notwendig ist, einzeln zahlen und nicht mehr wie bisher beispielsweise in Form eines Ausgabeaufschlags.

Kostendruck wird zunehmen

Vielen Kunden könnten nun auf diesen Service verzichten, weil die Kosten dafür direkt verrechnet werden und somit sichtbar sind, so die Befürchtung der Banken.

In den kommenden drei bis vier Jahren werde der Kostendruck auf Research-Abteilungen denn auch deutlich zunehmen, warnen die McKinsey-Berater. In anderen Worten: Analysten müssen um ihren Job bangen.

Zwar werden Analysten nach wie vor einen wichtigen Part im Investmentprozess spielen, allerdings werden diese auf kleinerer Flamme kochen und sich auf bestimmte Sektoren spezialisieren müssen, wie es weiter hiess.

Auf in die USA?

Denn Fondsmanager als Hauptabnehmer des Research-Materials stehen seit geraumer Zeit unter Druck, Überrenditen, sogenanntes Alpha, zu erwirtschaften – ein Unterfangen, das vielen in den letzten Jahren misslang. In der Folge sind sie nur noch bereit, für hochspezialisiertes Research-Material zu bezahlen.

Mifid II tangiert auch Schweizer Finanzdienstleister, die in der EU oder mit Partnern in der EU Geschäfte tätigen wollen. In den USA hingegen gibt es bislang keine Pläne für ähnliche aufsichtsrechtliche Anforderungen. Das könnte unter anderem dazu führen, dass Firmen einen Teil ihrer Geschäfte auf die andere Seite des Atlantiks in die USA verlagern, um die EU-Regeln zu umgehen, sagen Branchenkenner.

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