Die Twint-App für mobiles Bezahlen sei ein Fehlstart und werde es schwer haben, sich durchzusetzen, stellte finews.ch fest. Falsch, schreibt nun Twint-CEO Thierry Kneissler. Und belegt dies mit Zahlen.

Twint ist als kanalübergreifendes digitales Portemonnaie für die Schweiz im Mai 2017 mit den Apps der sechs grössten Banken der Schweiz gestartet. Diese Apps können direkt auf das Bankkonto des Kunden zugreifen.

Inzwischen sind mehrere Kantonalbanken mit eigenen Apps dazugestossen und über 30 Regional- und Kantonalbanken bieten Twint mit aufladbarem Guthaben vom Bankkonto an.

Praktisch alle Schweizer Bankkunden haben somit die Möglichkeit, von ihrem Konto aus auch ohne Kreditkarte mobil zu bezahlen, insbesondere auch im E-Commerce. Dies ist ein wesentlicher Pfeiler für den künftigen Erfolg.

Stabilität des Systems verbessert

Die ersten Nutzer der App haben anfängliche Bugs und Funktionsstörungen miterlebt – offenbar auch der Verfasser des Twint-Artikels auf finews.ch. Das ist sehr ärgerlich und wir entschuldigen uns dafür. In den letzten Wochen konnten wir die Stabilität des Systems jedoch deutlich verbessern und wir werden weiterhin daran arbeiten.

In einzelnen Fällen, zum Beispiel im E-Commerce, ist die Erfolgsquote von Twint bereits höher als diejenige von anderen Zahlungsmitteln.

Nachfrage: 375'000 registrierte Kunden

Die Nachfrage nach dem digitalen Portemonnaie Twint ist eindeutig vorhanden. Per dato haben sich 375'000 Kunden registriert, also ihr Bankkonto oder eine Kreditkarte mit der App verbunden. Pro Tag kommen derzeit bis zu 2'500 neue registrierte User dazu.

Damit bekunden sie ihre Bereitschaft zur aktiven Nutzung und sind mit ihrem Smartphone in der Lage Transaktionen zu tätigen. Die reinen Downloads liegen bei über 600'000 aber diese Zahl sagt wenig über die Bereitschaft zu aktiven Nutzung aus. Twint ist damit das einzige Mobile Payment System, das solche Zahlen öffentlich macht.

Stark wachsende Transaktionszahlen

Dass Twint aktiv genutzt wird, zeigen die derzeit stark wachsenden Transaktionszahlen. Im Juni wurden über 270'000 Transaktionen abgewickelt.  Auch diese Zahl steigt derzeit stark an. Damit ist Twint Schweizer Marktführer im Mobile Payment.

48 von 100 Twint-Einsätzen finden am Terminal bei Händlern statt, 41 Einsätze sind Geldüberweisungen von Peer to Peer und bei elf von 100 Einsätzen wird im E-Commerce mit Twint bezahlt.

Aus der Geschichte der Einführung von anderen Zahlungssystemen wissen wir, dass der Nutzer Zeit braucht, bis er ein neues Zahlungssystem intensiv nutzt. Bei den NFC-fähigen Karten hat es beispielsweise sieben Jahre gedauert, bis die Nutzerzahlen substanziell wurden.

Einziges System mit direkter Kontoanbindung

Twint ist das einzige mobile Zahlungssystem, das die direkte Anbindung ans eigene Bankkonto und damit die Debit-Zahlung ermöglicht. Das ist für viele Nutzer ein wichtiger Grund Twint einzusetzen, nicht zuletzt, weil sie damit auf sehr einfache Weise Geld zwischen Kolleginnen und Kollegen austauschen können, egal ob diese ein iPhone oder ein Android-Smartphone haben.

Wie soll Applepay oder Samsungpay je plattformübergreifend solche Überweisungen anbieten können? Deren Beschränkungen auf jeweils eine Plattform (iPhone oder Android) sind Insellösungen, die von Twint durchbrochen werden.

Alle grossen E-Commerce-Plattformen dabei

Ebenfalls einzigartig in der Schweiz ist die Debit-Lösung im E-Commerce von TWINT. Rasch und sicher können Zahlungen hier vom eigenen Bankkonto her abgewickelt werden. Der Nutzer schätzt hier, dass er seine Zahlungsdaten mit Kartennummer, Ablaufdatum usw. nicht mehr eingeben muss.

Daher setzen alle wichtigen Online-Händler in der Schweiz wie Digitec, Galaxus, Brack, Microspot, Interdiscount auf Twint und stellen rasch wachsende Transaktionszahlen fest.

Und auch beim Verkaufspunkt im Handel (POS) bietet Twint als einzige Lösung die Integration von Loyality-Programmen wie Kunden- und Treuekarten an. Die Integration der Coop-Supercard ist seit Beginn im Angebot. Viele weitere solcher Mehrwerte werden bei Twint erst gerade ausgerollt.

Mehrwert wie Loyalty-Programme macht den Unterschied

Die Erfahrungen von Mobile Payment Lösungen im Ausland zeigen, dass Mehrwerte entscheidende Elemente sind für den langfristigen Erfolg. Wir sind zuversichtlich, dass mit den Mehrwerten die Nutzer in der Schweiz ihre Bedürfnisse viel besser abdecken können als mit Vergleichsangeboten. Bei den Wettbewerbern fehlen solche Angebote.

Twint ist sich aber sehr bewusst, dass die Akzeptanz mit der Anzahl der Akzeptanzstellen wächst. Daher ist es wichtig, dass alle grossen Händler in diesem Land entweder Twint bereits aufgeschaltet haben, wie die ganze Coop-Gruppe, oder dies in nächster Zeit tun werden. Über 30'000 Akzeptanzstellen sind bereits Twint-fähig, und in den nächsten Monaten wird sich diese Zahl verdoppeln.

Datensicherheit gewährleistet

Schweizeer zeigen immer wieder, dass sie ihrer Bank vertrauen und gegenüber anderen Anbietern grosse Zurückhaltung haben. Die Schweiz ist heute ein Bargeldland. Da kann Twint als Schweizer Lösung mithelfen, mobiles Zahlen zu verbreiten, mit grösstmöglicher Sicherheit. Dabei bleiben die Daten in der Schweiz, ein wichtiges Element in der heutigen Zeit.

Unsere Umfragezahlen aus einer repräsentativen Studie von GfK aus dem Juli 2017 zeigen auch, dass Twint heute die mit Abstand bekannteste mobile Zahlungslösung ist. Ungestützt, also spontan, nennen 37 Prozent der Befragten Twint als App für mobiles Zahlen, nur 4 Prozent Applepay.

Bei der relevanten Zielgruppe der voll Berufstätigen nennen sogar 43 Prozent Twint auf Anhieb, nur 5 Prozent hingegen Applepay.

QR-Code ist notwendig

Oft schon ideologisch mutet der Streit an, ob der Einsatz von QR-Codes nun sinnvoll sei oder nicht. Tatsache ist, dass viele Bezahllösungen ohne QR-Code gar nicht möglich sind, zum Beispiel bei den unzähligen Kleinhändlern, die über gar kein Terminal verfügen.

Wenn ich aber auch auf dem Markt oder beim Bauernladen via QR-Code meine Ware bezahlen kann, dann hilft das womöglich mehr, das mobile Zahlen zu verbreiten, als wenn ich das nur an elektronischen Terminals tun kann.

Apple blockiert NFC-Schnittstelle

Im E-Commerce ist der QR-Code die ideale Art um zu bezahlen. Wir sind zudem hier in guter Gesellschaft: Alipay, das bisher grösste mobile Zahlungssystem der Welt, hat ebenfalls auf QR-Codes gesetzt.

Natürlich wäre der parallele Einsatz einer NFC-Schnittstelle wünschenswert und für Twint auch möglich, aber dazu müsste Apple die Schnittstelle, die sie nur für ihr eigenes System zur Verfügung stellt, öffnen.

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