Der durchzogene Geschäftsgang in der 2. Hälfte 2010 hat zur Folge, dass die Bonus-Pools der grossen Banken bis zu 30 Prozent kleiner sein werden.

Jeder zehnte Banker in Europa dürfte für das zu Ende gehende Geschäftsjahr keinen Bonus erhalten. Zu diesem Fazit kommt die britische Executive-Search-Firma Armstrong International in einem Artikel in der «Financial Times».

Vor allem mittelmässige Angestellte, dürften heuer von gezielten Einsparungen massiv betroffen sein, wie es weiter heisst. «Die Banken werden vor allem ihre Top-Leute sowie Beschäftigte in unteren Chargen sehr gut bezahlen, nicht aber mediokere Leute dazwischen», sagt Matthew Osborne, Partner bei Armstrong International. Seine Prognose: Man werde aggressiver denn je an der Lohnschraube drehen.

Mittelmässige Leute am stärksten betroffen

Aber auch so genannte Top-Performers innerhalb der grossen Banken dürften einen gewissen Lohndruck verspüren. In den Bereichen Fixed Income und Equities werden die Löhne im Schnitt rund 15 Prozent tiefer ausfallen als im Vorjahr. Im Bereich Mergers &Acquisitions ist sogar mit Reduktionen von bis zu 35 Prozent zu rechnen, wie es in der «FT» weiter heisst.

Die ausbezahlten Boni dürften in Grossbritannien noch zusätzlich unter Druck kommen, angesichts der Bestrebungen der Regierung weitere Steuern auf derlei Lohnbestandteile einzuführen, sofern die Branche nicht selber genug mässig agiert. Entsprechende Angaben machte der liberal-demokratische Wirtschaftsminister Vince Cable in der britischen Sonntagspresse.

Chef-Banker müssen vortraben

Für Anfang dieser Woche haben Finanzminister George Osborne und Wirtschaftsminister Cable eine Gruppe hochrangiger Banker einbestellt, um sie auf Zurückhaltung bei der diesjährigen Bonusrunde einzuschwören. Auch die britische Zentralbank hat die Banken aufgefordert, ihre Gewinne lieber zur Aufpolsterung ihrer Kapitalreserven statt für hohe Boni zu nutzen.

Schliesslich warnte auch Premierminister David Cameron die Banker, dass ihnen höhere Steuern drohen, sollten sie weiter «ungerechtfertigt» hohe Ausschüttungen an ihre Mitarbeiter auszahlen.

 

 

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