Weil sich immer mehr italienische Gemeinden als zahlungsunwillig erweisen, ziehen Grossbanken vor Gericht, darunter auch die UBS.

Diverse Grossbanken, darunter auch die UBS, klagen in London gegen italienische Bezirke und Gemeinden, wegen Ungereimtheiten bei Swap-Geschäften.

Die Banken bekunden laut der nachrichtenagentur «Bloomberg» immer öfter Zahlungsausfälle von den Gemeinden. Diese wiederum haben sich in der Heimat gegen die Banken erhoben und mehrfach Klage gegen derivative Kontrakte eingereicht.

Nicht richtig informiert?

Die Italiener monieren dabei, dass sie bei den Swap-Geschäften von den Banken nicht richtig informiert wurden und sich nun ungewollte Kosten anhäuften. Angetrieben wird das Vorgehen der italienischen Gemeinden von einem Präzedenzfall im März letzten Jahres.

Damals wurde eine Klage gegen die UBS, J.P. Morgan, die Deutsche Bank sowie die Depfa bezüglich eines Finanzierungspaketes über 1,7 Milliarden Euro für Mailand zugelassen. Die Mailänder werfen den Banken Betrug vor. Sie hätten die Stadt nicht ausführlich über die Risiken der Swap-Derivate informiert.

Harte Bandagen nun auf beiden Seiten

Nun ist es in Italien anscheinend zum Usus der verschuldeten Gemeinden geworden, anstatt die Swap-Bedingungen zu erfüllen, lieber gegen die Banken vorzugehen und die Zahlungen auszulassen. Die Banken auf der anderen Seite suchen nun Hilfe im Ausland und klagen daher in London.

«Die Banken haben gemerkt, dass sich der Wind gegen sie gedreht hat, und nun denken sie, sie bekommen einen besseren Vergleich vor einem britischen Gericht», sagt Piero Burragato, ein ehemaliger Derivat-Händler und Gründer von Concordia Advisory Solutions, einem Unternehmen, das in die Rechtsstreitigkeiten verwickelt ist.

Alle sind Verlierer

In der jetzigen Lage sind sowohl die Gemeinden als auch die Banken die Verlierer. Die Gemeinden haben durch die Swap-Geschäfte schon viel Geld verloren und versuchen nun weitere Verluste zu verhindern.

Den Banken auf der anderen Seite entfallen nun die Gebühren aus den Swap-Geschäften, und es drohen ihnen Klagen und, im Falle einer Verurteilung, gar noch höhere Verluste.

 

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