Der UBS-CEO will mehr als nur Lippenbekenntnisse von der britischen Regierung. Nur so kann die Schweizer Bank am Standort London festhalten.

Oswald Grübel nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um die britische Finanzmarktregulierung geht. In einem Interview mit der «Financial Times» kritisiert er die britische Regierung scharf.

Er wolle wissen, in welche Richtung sich der Finanzplatz London entwickelt, um abschätzen zu können, wohin es mit dem Investmentbanking geht, sagte er.

Gibt die UBS London auf?

Derzeit ist die Zentrale des Investmentbanking der UBS in London stationiert. Bereits an der Präsentation der Jahreszahlen im vergangenen Februar hat Grübel erklärt, dass eine teilweise Verlagerung der Investmentbank aufgrund neuer regulatorischer Auflagen durchaus denkbar sei.

«Unternehmen wie wir, die 7'000 Angestellte in der Stadt haben, müssen Verbindlichkeiten haben. Nicht von heute auf morgen, vielmehr haben wir 15-jährige Mietverträge. Wir wollen wissen, wohin sich die Stadt in den nächsten Jahren bewegt», fügt Grübel in dem Interview an.

Auslagerung ist keine Drohung

Laut Grübel kann das Investmentbanking gewisse Geschäfte aus Grossbritannien und der Schweiz auch gut in die USA oder Asien auslagern, je nachdem, wie hoch die Kapitalanforderungen in der City ausfallen.

«Wenn die Kapitalanforderungen an einem Ort bei 8 Prozent liegen und an einem andern Ort auf der Welt bei 19 Prozent, dann muss man nicht drohen, man weiss wohin es das Geschäft zieht», verdeutlicht Grübel seinen Standpunkt.

Cocos sehr gefährlich

Nichts hält Grübel von neuen Hybrid-Kapitalinstrumenten wie Coco-Bonds, die «sehr gefährlich» seien und eine nächste Finanzkrise noch verschlimmern würden.

 

 

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