Der designierte EMEA-Chef der UBS hat am kommenden Freitag seinen ersten Arbeitstag bei der Schweizer Grossbank. Er spricht bereits Klartext.

Er ist der Hoffnungsträger bei der Schweizer Grossbank. Sergio Ermotti, bis im letzten Herbst stellvertretender CEO der italienischen UniCredit, beginnt am Freitag (1. April) seinen neuen Job als CEO für das gesamte EMEA-Geschäft (Europe, Middle East & Africa) der UBS.

In einer Rede am vergangenen Mittwoch in Lugano sprach sich Ermotti gegen einen vorauseilenden Gehorsam der Schweizer Finanzbranche in Sachen Regulierung aus. Unser Land solle nicht vor anderen Staaten strengere Regeln für die Grossbanken einführen, betonte der Tessiner, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtet.

Keine Eile

Die Finanzkrise habe die Bestrebungen für Reformen in der Bankenregulierung dramatisch gesteigert, sagte Ermotti weiter. Diese (Bestrebungen) müssten nun aber wieder etwas gedrosselt werden. «Es ist nicht an der Zeit (für die Schweiz), sich zu beeilen», so der designierte UBS-Top-Banker.

Falls andere Länder nicht die gleichen verschärften Regeln einführen würden, könne eine neuerliche Krise in der Welt die Schweizer Banken genauso gut treffen. Ermotti wies darauf hin, dass dies seine persönliche Meinung sei, und diese Aussagen nicht unbedingt mit denjenigen der UBS identisch seien.

Höhere Erträge

Als Konsequenz verschärfter Regeln würden die Schweizer Grossbanken in Zukunft wohl höhere Erträge verdienen müssen, oder dann halt einzelne Geschäftsbereiche abstossen müssen, sagte Ermotti weiter. Es sei jedoch eine Illusion («wishful thinking»), zu glauben, die Schweizer Grossbanken könnten sich künftig auf die Vermögensverwaltung (Private Banking) fokussieren.

Zur Erinnerung: Der 50-jährige Ermotti startete seine Bankkarriere bei Merrill Lynch in Zürich und London, wo er unter anderem auch mit den Bankern Rainer-Marc Frey und Thomas Matter zusammenarbeitete. 2005 wechselte er zur italienischen UniCredit, wo er unter den Fittichen von Alessandro Profumo eine steile Karriere machte und zuletzt dessen Stellvertreter war.

Neuer Job am Freitag

Nach Profumos Absetzung im letzten Jahr verliess auch Ermotti die Bank und erhielt kurze Zeit später einen Anruf von UBS-CEO Oswald J. Grübel, der ihm ein Angebot machte, das Ermotti relativ rasch annahm. Seither gilt er als Kronfavorit für die mittelfristige Nachfolge von Grübel an der Spitze der UBS. Am Freitag, 1. April 2011, fängt er seinen neuen Job bei der Schweizer Grossbank an.

 

 

 

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