Der frühere Chef von RBS Coutts in der Schweiz wechselt zur schlingernden Privatbank EFG International.

gerhard_mueller_2Die Überraschung ist gelungen: Bis vor kurzem war Gerhard H. (Gary) Müller (Bild) CEO der RBS Coutts Bank in der Schweiz. Dann wurde er ersetzt durch Alexander Classen. Nun wechselt er zur Privatbank EFG International, wo er die Funktion eines Head of Strategy Europe übernimmt, wie EFG am Montag mitteilte.

Müller soll Alain Diriberry, den CEO Europe, bei der Weiterentwicklung der Geschäftsstrategie unterstützen und für deren Umsetzung verantwortlich zeichnen.

Gründliche Überprüfung

Das Europa-Geschäft, das die Aktivitäten in der Schweiz sowie in Spanien, Frankreich, Skandinavien, Luxemburg, Monaco, Liechtenstein und Gibraltar umfasst, wird im Rahmen des von John Williamson, neuer CEO von EFG International, kürzlich angekündigten Prozesses ebenfalls gründlich überprüft.

Mit dieser Geschäftsüberprüfung verfolgt EFG International gemäss eigenen Angaben das Ziel, eine angemessene Balance zwischen weiterem Wachstum und einem konsequenteren Profitabilitätsmanagement zu erreichen.

Im Umbruch

Vorige Woche gab EFG International bekannt, dass Lonnie Howell als CEO abtritt und in den Verwaltungsrat wechselt, und dass an seiner Stelle John Williamson die operative Führung übernimmt.

Die Schweizer Privatbank EFG International hat griechische Wurzeln. Grösste Aktionärin ist die griechisch-schweizerische Familie Latsis. Auf Grund der Finanzkrise und diversen strategischen Fehlentscheidungen (Investitionen in Hedge-Funds) geriet die Bank in den letzten Jahren in eine wirtschaftliche Schräglage. Auch der Aktienkurs stürzte ab. Die nun getroffenen Massnahmen sollen dazu beitragen, dass das Institut wieder auf Kurs kommt.

Loyaler Mitarbeiter

Bevor Gary Müller zu EFG International stiess, war er 16 Jahre für RBS Coutts tätig, zuletzt als CEO von RBS Coutts Bank (seit 2006) und von RBS Wealth International (seit 2009). In diesen Funktionen war er verantwortlich für die Niederlassungen in Zürich, Bern, Genf, Lugano, Singapur, Hongkong, Montevideo, Isle of Man sowie die internationale Division von Coutts & Co in London.

Von 1999 bis 2006 war er Chief Financial Officer und Chief Risk Officer von RBS Coutts Bank. Dabei war er unter anderem mitverantwortlich für den Zusammenschluss mit der Bank von Ernst im Jahr 2005, welche RBS Coutts Bank zu einer der grössten Auslandbanken in der Schweiz aufsteigen liess.

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