Darf die UBS in London ein neues Headquarter bauen? Im Konflikt um den Bau drohte die Bank offenbar mit einem Teilabzug.

Ob der Broadgate-Komplex in London eine Augenweide ist, mag Geschmacksache sein. Tatsache ist aber, dass English Heritage, also etwa der Heimatschutz von England, die Gebäude aus dem Jahr 1980 vor dem Abbruch bewahren wollte: Sie seien Meilensteine der Architektur.

Die UBS will auf dem Gebiet von Broadgate einen neuen Hauptsitz für ihre Tätigkeiten in der City errichten. Mitte Juni lehnten die Londoner Stadtbehörden und die Regierung den Einspruch von English Heritage ab und gaben der UBS grünes Licht.

Wie die «Financial Times» nun berichtet, machte die UBS im Vorfeld aber erheblich Druck – mit einem «vertraulichen Brief» von Carsten Kengeter.

Der Chef der UBS-Investmentbank drohte im Schreiben an Kulturminister Jeremy Hunt «ernsthafte Konsequenzen» an für den Fall, dass die Stadt und das Land Broadgate unter Schutz stellen sollten. 

Die UBS wäre dann nämlich gezwungen, «unsere Beschäftigungsstrategie in London fundamental zu überdenken». Denn es fehle der UBS an brauchbaren Alternativen zum Neubau in Broadgate. Die UBS beschäftigt in London rund 7000 Personen.

Obendrein, so Kengeter, würde solch eine Bewahrung «die Fähigkeit der City einschränken, globale Finanzorganisationen wie unsere anzuziehen und zu bewahren».

Der Brief der UBS datiert vom 3. Juni. Am 15. Juni lehnte James Hunt die Unterschutzstellung von Broadgate ab. 

Der «Londonist» erinnerte nach der Enthüllung der «Financial Times» daran, dass sich die Abwanderungsdrohungen von Grossbanken mittlerweile gehäuft haben: Auch HSBC, Standard Chartered und Barclays hätten in jüngster Zeit auf dieser Klaviatur gespielt.

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Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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