Weil kleinere Retail- und Privatbanken weiterhin ausbauen, erwartet die Bankiervereinigung für 2011 insgesamt eine stabile Beschäftigung.

Der neue «Bankenbarometer» der Bankiervereinigung (SBVg) zeigt für das 1. Halbjahr 2011 einen leichten Personalanstieg an – um 410 Vollzeitäquivalente (plus 0,4 Prozent). Nun folgt aber eine Trendkorrektur.

Gemäss der im Juli 2011 durchgeführten Beschäftigungsumfrage bei den Banken in der Schweiz erwartet rund ein Fünftel der Institute auch in der zweiten Jahreshälfte noch eine weitere Erhöhung des Personalbestandes. Dazu zählen laut SBVg insbesondere kleine und sehr kleine Bankinstitute aus allen Bankengruppen.

Beste Anstellungschancen bei kleineren Retail- und Private Banken

Nach Geschäftsbereichen aufgeschlüsselt zeigt sich, dass im Retail- und Private Banking mehrheitlich (aber nicht durchwegs) mit einem leichten Ausbau gerechnet wird.

Demgegenüber erwartet laut SBVg die Mehrheit der mittleren und grösseren Banken, dass ihr Personalbestand bis Ende Jahr stabil bleibt. Diese Prognose schliesse dabei einen Stellenabbau in Teilbereichen ein.

Zweite Jahreshälfte: Barometer schwenkt von stabil auf sinkend

So rechnete man für das Handels- und das institutionelle Anlagegeschäft im Juli mit einer stagnierenden Tendenz sowie einer leicht sinkenden Beschäftigungsentwicklung in den Bereichen Logistik und Operations.

Bereits im Juli erwarteten aber auch 7 Prozent der befragten Bankinstitute einen Stellenabbau. Nach den unerwartet heftigen Turbulenzen an den Finanzmärkten im August und Anfang September nimmt die SBVg nun an, dass sich dieser Anteil erhöht hat.

Grossbanken: noch wichtigster Arbeitgeber, aber mit abnehmender Bedeutung

Die Grossbanken waren schon 2010 neben den Privatbankiers die einzige Bankengruppe, welche ihren Personalbestand in der Schweiz zurück gefahren haben (minus 140 Stellen).

Sie sind mit einem Anteil von fast 37 Prozent am Total von 108'000 Stellen zwar immer noch der wichtigste Arbeitgeber auf dem hiesigen Finanzplatz. Sie verlieren jedoch laut SBVg weiter an Bedeutung (Höhepunkt 1996: 50-Prozentanteil).

Auslandsbanken und Raiffeisenbanken holen auf

Demgegenüber stehen die Auslandsbanken (19,7 Prozent) sowie Raiffeisenbanken (7,5 Prozent), die auch 2010 ihre Anteile am Personalbestand der Banken in der Schweiz erhöht haben. Den stärksten Ausbau des Personalbestandes wiesen 2010 die Auslandsbanken mit 302 zusätzlichen Mitarbeitenden (plus 1,7 Prozent) aus.

Die Kantonal- und Raiffeisenbanken konnten zwar nicht an das hohe Beschäftigungswachstum der Vorjahre anknüpfen, erweiterten aber dennoch ihren Personalbestand um 128 (plus 0,7 Prozent) beziehungsweise um 69 (plus 0,9 Prozent).

Frauen verdrängen Männer

2010 stieg der Anteil der Frauen bei den Banken in der Schweiz auf 37,2 Prozent. Der beobachtete Anstieg der Gesamtbeschäftigung führt die SBVg denn auch hauptsächlich auf die verstärkte Anstellung von Frauen zurück (plus 737). Die Beschäftigung von Männern ging sogar netto um 282 zurück (minus 0,4 Prozent).

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