Der UBS-Skandal führt bei der zweiten Schweizer Grossbank zu Reaktionen, die an den Kalten Krieg erinnern.

Dass ein einzelner Banker Schwächen im Risikomanagement ausnutzen und seiner Bank einen Milliardenverlust einfahren kann, hat der Fall UBS beispielhaft aufgezeigt. Nun fürchtet man sich offenbar auch bei der Credit Suisse vor derlei Machenschaften.

Daher seien die Angestellten aufgefordert worden, ihren Kollegen auf die Finger zu schauen und mögliche «verdächtige Aktivitäten» zu melden, wie ein CS-Mitarbeiter gegenüber dem Branchenportal «Business Insider» berichtet.

Verdächte Telefonate und Trades sofort melden

Ein CS-Mitarbeiter erklärte gegenüber «Business Insider», dass zwei Vorgänge als «verdächtig» bezeichnet werden. Einerseits, wenn jemand «merkwürdige Anrufe» entgegennehme. Als solche würden beispielsweise Telefonate gelten, die in einem privaten Konferenzraum anstatt im offenen Büro entgegengenommen würden. Ein solches Verhalten müsse sofort einem Vorgesetzten gemeldet werden.

Andererseits müssten Broker, welche einen Trade nicht rekapitulieren würden, sofort vom Handel ausgeschlossen werden, heisst es weiter.

Credit Suisse hat seit langem entsprechende Weisungen

Gegenüber finews.ch erklärte die Credit Suisse: «Es ist nichts Neues, dass man als Mitarbeiter der Credit Suisse vermutetes Fehlverhalten bei Kollegen und Vorgesetzten melden muss und nicht wegschauen darf. Dazu gibt es seit vielen Jahren bereits eine entsprechende Weisung.»

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