Analysten rechnen damit, dass die Vorzeigebank zum zweiten Mal in ihrer Geschichte einen Quartalsverlust ausweisen wird. Die Konkurrenz zeigt, wie's richtig geht.

Analysten von der Credit Suisse sagen dem Konkurrenten Goldman Sachs einen Quartalsverlust von 392 Millionen Dollar voraus. Und auch die Kollegen von Barclays rechnen damit, dass die amerikanische Traditionsbank im dritten Quartal 2011 rote Zahlen schreiben wird. Sie rechnen mit einem Verlust von 180 Millionen Dollar, schreibt «The Telegraph».

Demgegenüber wird etwa die Retail- und Firmenkundenbank Wells Fargo, die in der Finanzkrise noch hohe Verluste einstecken musste, für das vergangene Quartal einen Rekordgewinn ausweisen, zitiert «moneynews» andere Analysten.

Investmentbanking bereitet Sorgen

Vor allem im Paradebereich des Investmentbankings hat Goldman Sachs einen schweren Gewinneinbruch erlitten. Die Analysten gehen davon aus, dass das Geschäftsvolumen im FICC-Bereich um 37 Prozent eingebrochen ist. Das «Fixed Income, Commodities and Currencies»-Geschäft gilt als wichtigste Ertragsstütze von Goldman Sachs.

Doch auch andere Grossbanken mit gewichtigem Investment-Bankabteilungen haben im gleichen Umfeld unter dem Strich positiv gewirtschaftet. Dazu gehört auch die UBS, welche trotz des Milliardenabschreibers, verursacht durch den Handelsverlust des Händlers Kewku Adoboli, im dritten Quartal noch einen kleinen Gewinn ausweisen will.

Bei Goldman Sachs droht nun der grosse Kahlschlag. Ein Sparprogramm wurde bereits angekündigt. Dass hoch bezahlte Banker bald durch billigere Arbeitskräfte ausgetauscht werden, ist laut «The Telegraph» nur noch eine Frage der Zeit.

Die Retailbanken sind ein Lichtblick

Den freigestellten Goldmännern wird es wohlmöglich schwerfallen, eine neue Stelle zu finden. Denn viele Grossbanken haben auf Sparkurs umgeschalten und stellen keine neuen Arbeitskräfte ein.

Laut einem Bericht von «Financial Careers» bleibt den Bankern jedoch ein Lichtblick. Das Geschäft für Retailbanken sei am Florieren. Diese halten Ausschau nach zusätzlichen Kräften. Um ihre Jobchancen zu erhöhten, müssten die Investmentbanker allerdings in Lohnfragen umdenken.

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