In einem noch anspruchsvolleren Private-Banking-Umfeld habe es keinen Platz mehr für Clariden Leu, findet die CS-Spitze. Ihre Begründung.

Nachstehend die interne Mitteilung der Grossbank an alle Mitarbeiter des CS-Konzerns:

Liebe Kolleginnen und Kollegen

Das Private Banking ist grundlegend für den Erfolg der Credit Suisse. Anfang dieses Monats haben wir im Rahmen der Berichterstattung zum dritten Quartal 2011 über die fortlaufende Weiterentwicklung der Strategie für die Credit Suisse Group informiert.

Wir wollen mit gezielten Massnahmen die Kundenerträge und die Ausschöpfung von Synergien zwischen unseren drei Divisionen steigern sowie die integrierte, kundenorientierte, kapitaleffiziente Strategie der Bank stärken. Für das Private Banking streben wir eine branchenweit führende Profitabilität an und arbeiten derzeit daran, Prioritäten für unsere Investitionen im Onshore- und Offshore-Angebot zu setzen sowie die Ertragskraft und Effizienz zu steigern.

In diesem Rahmen haben wir auch das Entwicklungspotenzial unserer Privatbank-Tochter Clariden Leu analysiert. Nach intensiver Prüfung der verschiedenen Möglichkeiten haben wir uns entschieden, Clariden Leu vollumfänglich in die Credit Suisse zu integrieren.

Ausschlaggebend für diesen Schritt ist die Tatsache, dass das Umfeld für die ganze Finanzbranche in den letzten Monaten nochmals anspruchsvoller geworden ist. Wir gehen davon aus, dass sich der Druck insbesondere auf international tätige mittelgrosse Privatbanken wie Clariden Leu deutlich erhöhen wird. Unter diesen Voraussetzungen ist die Integration von Clariden Leu in die Credit Suisse die langfristig beste Variante für Kunden, Mitarbeitende und Aktionäre.

Mit der Integration der Clariden Leu in die Credit Suisse wollen wir unsere führende Position im weltweiten Private Banking weiter stärken und unser Wachstums- und Ertragspotenzial noch besser nutzen.

Die erwarteten jährlich wiederkehrenden Kosteneinsparungen von rund 200 Millionen Franken sind Teil der angekündigten Massnahmen, den Beitrag des Private Banking zum Vorsteuergewinn der Gruppe bis 2014 um 800 Millionen Franken zu steigern. Der damit verbundene Stellenabbau ist in der am 1. November 2011 bekannt gegebenen Personalreduktion der Credit Suisse Group von 3 Porzent über die nächsten beiden Jahre enthalten.

Die rechtliche und operative Integration wird unter der Leitung von Hans-Ulrich Meister als neuem Verwaltungsratspräsidenten von Clariden Leu und Hanspeter Kurzmeyer, neu ernannter CEO der Clariden Leu-Gruppe, umgesetzt. Hanspeter Kurzmeyer ist ein ausgewiesener Banker und Manager, der seit über 30 Jahren für die Credit Suisse in wichtigen Führungspositionen tätig ist, bis vor kurzem als Leiter Privatkundengeschäft Schweiz.

Mit seiner langjährigen Erfahrung ist Hanspeter Kurzmeyer prädestiniert, die Integration von Clariden Leu erfolgreich umzusetzen und sicherzustellen, dass der Prozess für alle Beteiligten, insbesondere für die betroffenen Mitarbeitenden, fair, transparent und nach klaren Richtlinien erfolgt.

Wir danken Peter Eckert und Olivier Jaquet für ihr grosses Engagement und die Arbeit, die sie in einer sehr anspruchsvollen Zeit für Clariden Leu geleistet haben.

Die Credit Suisse setzt alles daran, in dem sich wandelnden Umfeld weiterhin aus einer Position der Stärke agieren zu können und dem Vertrauen unserer Kunden, Mitarbeitenden und Aktionäre langfristig gerecht zu werden. Clariden Leu hat sich stets durch ihren exzellenten Kundenservice ausgezeichnet. Diese Tradition wird innerhalb der Credit Suisse weiterbestehen.

Wir sind überzeugt, dass wir mit diesem Schritt unser Wachstumspotenzial im Private Banking nachhaltig stärken können.

Freundliche Grüsse

Urs Rohner Brady Dougan Hans-Ulrich Meister

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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