Diesmal ist es nicht Konkursverwalter Irving Picard, sondern ein texanisches Rentnerpaar. Die Klagesumme mag gering sein, der Fall hat Vorbildcharakter.

Bisherige Forderungen an die UBS im Zusammenhang mit der Lehman-Pleite kamen jeweils vom amerikanischen Konkursverwalter Irving Picard und beliefen sich auf mehrere hundert Millionen Dollar.

Ein texanisches Rentnerpaar fordert nun von der Schweizer Grossbank lediglich 300'000 Dollar. Dabei geht es um den Verkauf von Lehman Principal Protected Notes – ein strukturiertes Produkt, welches Kapitalschutz verspricht.

Das Produkt sei betrügerisch falsch vermarktet worden, heisst es in der Klage, die von der Anwaltsfirma Vernon Healy eingereicht wurde, wie das Wirtschaftsmagazin «Forbes» berichtet.

Kapitalschutz vorgetäuscht

Die Schweizer Grossbank habe die Produkte an das Ehepaar verkauft, als sie bereits wusste, dass sich Lehman in Schwierigkeiten befinde, heisst es weiter. «Die UBS hat dem Rentnerpaar gesagt, dass im schlimmsten Fall ihre anfängliche Investition abgesichert sei», sagt Chris Vernon, Anwalt und Mitgründer von Vernon Healy. Von einem Emittentenrisiko habe das Ehepaar nichts erfahren.

Die UBS soll laut der Klage zu den grössten Vertreibern der Lehman-Principal-Protected-Notes gehört haben, schreiben die Kläger weiter. Mit dem Ehepaar hätten mehrere Tausend Investoren aufgrund der Lehman-Pleite ihre sicher geglaubten Investitionen verloren.

UBS hat auch Kundenberater betrogen

Der UBS wird auch vorgeworfen, ihre Kundenberater bewusst falsch informiert zu haben. «Die UBS hat den Berater des Rentnerpaars intern mit irreführenden und betrügerischen Marketing- und Ausbildungsmaterialien ausgestattet, welche die Papiere als sicher und kapitalgeschützt dargestellt haben», steht in der Klage gemäss «Forbes».

Präzedenzfall droht zur Millionenklage zu mutieren

Zwar handelt es sich bei dieser Klage lediglich um eine Forderung über 300'000 Dollar. Doch so, wie das Rentnerpaar haben Tausende weitere UBS-Kunden einen Totalverlust erlitten.

Sollte das Ehepaar vor Gericht gewinnen, droht der Schweizer Grossbank eine Massenklage mit guten Erfolgschancen und Reparationszahlungen in Millionenhöhe.

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