Ein neues Startup verspricht beste Kontakte zu den wichtigsten Menschen der Finanzbranche. Doch umsonst kommt man an das Netzwerk nicht heran.

Einfach mal bei Private-Equity-Legende Henry Kravis anrufen und fragen, was er von der neusten Idee hält? Zum Lunch mit Star-Finanzunternehmer Ronald O. Perelman? Das Unternehmen Relationship Science will das möglich machen.

RelSci, wie sich das Startup selbst abkürzt, ist das neue Unternehmen von Neal Goldman, Gründer der Finanzdatenbank IQ Capital. Dieses wird von vielen Wall-Street-Firmen bereits geschätzt, und Goldman setzt auch auf sein neues Modell. Denn Beziehungen, so der Unternehmer, seien unglaublich wertvoll.

Relationship Science funktioniert wie eine Suchmaschine. Wenn ein Mitglied der Seite den Kontakt zu jemanden in der Branche herstellen will, dann durchsucht RelSci über verschiedene Suchalgorithmen das komplette Netz nach Verbindungen zu dieser Person.

Vorteil gegenüber Linkedin & Co

Wenn man irgendjemanden kennt, der – im Zweifel auch wieder über eine andere Verbindung – Kontakt zum Zielobjekt hat, gibt das Netzwerk es an. Auch wenn dieser sich über eine Firma herstellen könnte, für die man einmal einen Auftrag erledigt hat, merkt sich das Portal das. 

So, erklärt Goldman, erspare er seinen Kunden die Mühe, in ihrem ganzen Kollegen- Bekannten- und Freundeskreis nach möglichen Verbindungen zu suchen. Ein grosser Vorteil gegenüber Konkurrenten wie LinkedIn oder Facebook sei, dass das Gegenüber eben gar nicht bei RelSci angemeldet werden muss.

RelSci entsteht nicht aus dem Nichts. Wie die «New York Times» berichtet, plant Goldman das Projekt schon seit zwei Jahren – um die 800 Menschen, hauptsächlich in Indien, haben die Prozesse optimiert und die Seite startbereit gemacht.

3000 Dollar im Jahr

Um die Dienste von Relationship Science zu nutzen, muss das Mitglied jährlich 3'000 Dollar hinblättern. Das klingt nach viel «Aber das ist nichts, wenn man einen neuen Kunden für die Vermögensverwaltung akquriert oder einen neuen Deal an Land zieht», erklärt Goldman.

Und bei seinen Plänen erhält er Unterstützung von Wall-Street-Grössen, die sich schon einen Namen gemacht haben und an das Modell von Relationship Science glauben. Zu den Investoren gehören unter anderem Kravis, Perelman oder Home-Depot-Gründer Ken Langone.

6 Millionen in drei Tagen

«Ich glaube daran, dass Beziehungen die Grundlage erfolgreichen Unternehmertums sind», erklärt Letzterer gegenüber der «New York Times». Dass RelSci Erfolg haben muss, liege daher auf der Hand.

Über 60 Millionen Dollar an Finanzierung konnte Goldman inzwischen an Land ziehen. Allein in den ersten drei Tagen habe er sechs Millionen hereinholen können, heisst es.

Keine Telefonnummern

Wer hofft, durch den Dienst an direkte Emails oder Telefonnummern zu kommen, liegt aber falsch. Zwar sei das ultimative Ziel, den persönlichen Kontakt herzustelle, «aber Leute werden nicht gerne einfach so angerufen», erklärt Goldman.

Die Kontaktaufnahme sei eine Kunst, die man mit den neuen Medien nicht Duplizieren könne. Doch zu wissen, über welchen Weg, sei doch schonmal wertvoll. «Wir bringen die Wissenschaft, unsere Kunden die Kunst», erklärt Goldman.

 

 

 

 

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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