Marc Faber äussert sich in einem Interview über Zypern und die Zukunft der Märkte. Es droht ähnliches wie nach der Dotcom-Blase, so Dr. Doom.

Für Marc Faber (Bild) zeigt die wachsende Vermögensungleichheit, dass sich wohlhabende Menschen nun nicht mehr verstecken können. Ereignisse wie in Zypern könnten sich weltweit wiederholen, erwartet er, auch in den Industrieländern.

«Es kann weltweit überall passieren, in westlichen Demokratien», so der Börsenguru in einem Interview auf «CNBC». Es gibt ihm zufolge deutlich mehr Menschen, die «hauptberuflich wählen statt zu arbeiten». Das habe Ungleichgewichte zur Folge.

Viele werden einen Teil ihres Vermögens verlieren

Mit Blick auf die aktuellen Ereignisse in Zypern glaubt er, dass insbesondere wohlhabende Bürger Teile ihres Vermögens verlieren werden – entweder durch Enteignung oder höhere Besteuerung.

Faber erachtet es ausserdem für richtig, dass man sich auf einen Vermögensverlust von 20 bis 30 Prozent vorbereiten sollte.

Auch mittlere Haushalte müssen bluten

«Das Problem ist, dass 92 Prozent des Vermögens auf nur fünf Prozent der Bevölkerung aufgeteilt ist», unterstreicht er. Daher verfüge ein Grossteil der Menschheit über keine nennenswerten Aktienpositionen und profitiere daher auch nicht von einer Aktienrallye.

Aber auch diese Menschen bleiben seiner Ansicht nach keineswegs verschont. Denn solche Leute werden ihren Anteil durch wachsenden Lebenshaltungskosten zahlen. Dass die realen Einkommen in einem mittleren Haushalt in den vergangenen Jahren geschrumpft seien, sei ja schliesslich allen klar, so Faber weiter.

Der Crash kommt...

Der einzige Hoffnungsschimmer am Markt sei derzeit die USA. Faber weist im Interview aber gleichzeitig auf ähnliche Perioden hin: Als Vergleich führte er die Dotcom-Blase 1997 bis 2000, den US-Immobilienmarkt sowie die Rohstoff-Rallye in 2008 an. «Das endete alles sehr schlecht. Ich bin daher sehr vorsichtig was den US-Markt anbelangt», fügt Faber hinzu.

Er rechnet damit, dass es am Aktienmarkt vorerst noch weitere Anstiege geben wird, es dann aber im Sommer zu einem Crash kommt. Jedoch muss an dieser Stelle auch gesagt werden, dass der für seine düsteren Prognosen bekannte Faber schon mehrmals stockdunkle Aussagen tätigte – und damit oftmals auch falsch lag.

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