Ein neuer Bericht von Morgan Stanley zur Lage des Investmentbanking zeigt: So schlecht sieht es gar nicht aus – doch es hängt auch davon ab, wo man arbeitet.

Jährlich gibt Morgan Stanley gemeinsam mit der Beratungsfirma Oliver Wyman den Wholesale and Investmentbanking Outlook heraus. Sie untersuchen die Herausforderungen, die die Branche vor sich hat, die Veränderungen, die noch auf sie zukommen und die Aussichten, die sich daraus für die Mitarbeiter der Branche ergeben.

Wir haben die wichtigsten Punkte aus dem Report zusammengefasst.

«Balkanisierung»
Durch zunehmende Eingriffe von Regulatoren sehen die Verfasser eine Gefahr der Balkanisierung. Die Behörden würden versuchen, die Verbindungen zwischen den einzelnen Finanzsystemen signifikant zu reduzieren. Dadurch bestünde die Gefahr eines wahllosen Nebeneinanders verschiedener Systeme. Das könnte, so die Studie, mit 2 bis 3 Prozent auf die Erträge drücken.

Collateral Finance
Die Übertragung riskanter auf weniger riskante Anlagen werde noch mehr an Bedeutung gewinnen, so die Autoren. Die Umsatzmöglichkeiten, die dort drin steckten, betrügen 5 bis 8 Milliarden Dollar.

Das Fixkosten-Problem
Gerade mittelgrosse und grosse Banken stünden vor der Herausforderung, steigende Fixkosten mit geringerem Umsatzwachstum zu balancieren. Nun sei «Decision Time», so die Autoren. Man müsse die Geschäfte stark verschlanken, vor allem auch überlegen, welche Geschäftsfelder es für das Portfolio wirklich noch brauche. So müsse man ein Minus von rund drei Prozent bei den Erträgen wettmachen. Gerade im Immobilien und Hypothekenbereich könne es schlecht aussehen.

USA der bessere Standort
Aus diesem Grund müssen die Banken sich auf weitere Einschnitte auch bei den Jobs gefasst machen. Problematisch sieht es überall aus. Doch wer sich in den USA befindet, hat es momentan noch leicht besser als in Europa. Finanztransaktionssteuer, harte Regulierung, gekappte Boni – das alles macht die Arbeit der Banker auf dieser Seite des Atlantiks nicht unbedingt angenehmer. Am meisten betroffen seien die Credit Suisse, die Deutsche Bank und Barclays, heisst es weiter. Für sie sei es keine schlechte Idee, die Fühler mehr nach Amerika auszustrecken.

Mittelfristig gar nicht schlecht
Auch wenn es kurzfristig nicht unbedingt rosig aussieht: Mittelfristig erwarten die Verfasser, dass es aufwärts geht. In der Zeit zwischen 2012 und 2016 erwarten sie ein Ertragswachstum von 12 bis 14 Prozent. Allerdings hänge das noch stark davon ab, wie sich das globale regulatorische Umfeld weiterentwickelt.

Zum ganzen «Outlook» geht es hier.

 

 

 

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