Die von der US-Notenbank geplante Reduktion der Anleihekäufe wird nach Einschätzung von Axel Weber negative Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft haben.


«Die Fed tut für die Vereinigten Staaten das Richtige», sagte UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber (Bild) in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur «Bloomberg» im Rahmen des Wirtschaftsgipfels «Rocky Mountain Economic Summit» in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming.

«Das ist ihr Mandat, aber es ist unumstritten, dass es durch Transaktionen und Arbitrage zu Spillover-Effekten» auf andere Bereiche kommen könne, erklärte er weiter. «Das kommt für Europa zu einem ungünstigen Zeitpunkt.»

Weitere Reformen

«Die bevorstehende Normalisierung der Geldpolitik in den USA, die auf der Agenda der Fed steht, wird Europa ganz klar beeinflussen», so der Ex-Bundesbank-Chef. «Es gibt eine starke Korrelation zwischen der Rendite zehnjähriger Treasuries und den Renditen der europäischen Staatsanleihen mit derselben Laufzeit.»

Der Fed-Kurswechsel könnte seiner Ansicht nach die Entscheidungsträger in Europa dazu zwingen, weitere Reformen durchzuführen. «Wenn es durch die Schritte in den USA eine Straffung gibt, müssen die Politikverantwortlichen weitere Reformen durchführen und noch härter daran arbeiten, wieder Dynamik zu erzeugen, als wenn die US-Geldpolitik unverändert bleiben würde», sagte das ehemalige EZB-Ratsmitglied.

EZB hat die Grenze ihrer Möglichkeit erreicht

Dies liegt Weber zufolge in der Hand der Regierungen, und nicht der EZB. «Die Geldpolitik hat die Grenze ihrer Möglichkeiten erreicht», sagte er weiter. Denn mit Leitzinsen nahe Null hätte eine weitere Zinssenkung durch die EZB nur «marginale» Auswirkungen. «Die Haushaltspolitik ist wahrscheinlich auch an ihre Grenze gestossen, und darum denke ich, dass Europa nun wirklich jene Wachstumsagenden umsetzen muss», so die Einschätzung von Weber.
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