Die US-Wirtschaft zeigt Stärke: Aufschwung am Immobilienmarkt, sinkende Arbeitslosenquote und steigender Privatkonsum seien Ausdruck einer neuen Dynamik, sagt Adrian Brass von Fidelity. 

Adrian Brass ist Manager des FAST US Fund sowie des FF – America Fund bei Fidelity Worldwide Investment

Die Daten zur Lage der US-Wirtschaft weisen derzeit eine bemerkenswert positive Entwicklung auf, insbesondere wenn man bedenkt, welche fiskalpolitischen Belastungen die grösste Volkswirtschaft der Welt noch zu Beginn des Jahres zu verkraften hatte.

Das Bruttoinlandprodukt (BIP) stieg im 2. Quartal 2013 annualisiert um 1,9 Prozent und übertraf damit die deutlich niedrigeren Prognosen. Auch das Konsumentenvertrauen als wichtigster Konjunkturbarometer der USA wuchs in diesem Jahr kräftig und stieg auf den höchsten Wert seit Juli 2007.

Positive Korrelation

Ein Ausdruck der wirtschaftlichen Erholung ist ebenfalls in dem gemeinsamen Aufwärtstrend von US-Dollar und Aktienmarkt zu sehen. Die negative Korrelation nach Ausbruch der Finanzkrise hat sich inzwischen in eine positive gewandelt.

Der Gang über die Fiskalklippe zu Beginn des Jahres sowie die Anzeichen, dass das nächste Jahrzehnt von makroökonomischen und geopolitischen Faktoren geprägt sein wird, die einen stärkeren US-Dollar stützen werden, ermutigt die Anleger wieder in den US-amerikanischen Markt zu investieren.

Energie-Boom als strukturelle Treiber

Langfristig wird die US-Wirtschaft von verschiedenen strukturellen Treibern gestützt. Ein wichtiger Faktor ist hier der Energieboom, der unter anderem mit der intensivierten Förderung von Schiefergas und verbesserten Techniken in der Erdölgewinnung eingesetzt hat.

Nach Schätzungen der International Energy Agency könnten die USA bereits 2017 zum grössten Erdölproduzenten der Welt aufsteigen und bis 2035 komplett vom Ausland unabhängig werden. Sinkende Energiepreise bedeuten konkrete Vorteile für die amerikanische Volkswirtschaft.

Rückverlagerung von Arbeitsplätzen

So entstehen dank der Kostenreduktion in der Industrieproduktion neue Arbeitsplätze respektive werden Teilprozesse in die USA zurückverlagert, die zuvor aus Kostengründen an billigeren Standorten durchgeführt wurden. Eine geringere Arbeitslosigkeit, zusätzliche Steuereinnahmen und ein steigender Privatkonsum sind nur einige der positiven Effekte dieser Energierevolution.

Weitere Faktoren zur langfristigen Stützung der US-Konjunktur liegen im Gesundheitswesen, in der privaten Bautätigkeit und dem privaten Konsum, von dem mehr als zwei Drittel des Bruttoinlandsprodukts der Vereinigten Staaten abhängen. Das Konsumentenvertrauen steigt mit den Hauspreisen und den Perspektiven am Arbeitsmarkt.

Bautätigkeit als guter Indikator

Nach einer Schätzung der US-Bank Goldman Sachs wird die private Bautätigkeit bis 2016 jährlich um 18 Prozent steigen – dies ist ein guter Indikator für einen sich fortsetzenden Aufwärtstrend der US-Wirtschaft.

Schliesslich sind die steigende Anzahl an Börsengängen, die Perspektiven für die Zunahme an grenzüberschreitenden Fusionen und Unternehmensübernahmen sowie die starke Innovationstätigkeit Treiber für ein anhaltendes Wirtschaftswachstum.

US-Aktien noch nie billig

Die oben beschriebenen Entwicklungen haben unter anderem dazu geführt, dass der US-Leitindex Dow Jones im Juli 2013 fast börsentäglich von einem Allzeithoch zum nächsten stieg. Auch wenn es zahlreiche günstige Investmentmöglichkeiten im US-Aktienmarkt gibt, waren amerikanische Aktien insgesamt nach ihrem Kurs-Gewinn-Verhältnis beurteilt noch nie billig.

Daher ist es umso wichtiger, dass Anleger durch sorgfältige Analysen und Betrachtung der Fundamentaldaten diejenigen Unternehmen auswählen, die vom breiten Markt unterbewertet sind und von unterschätzten oder noch weitgehend unentdeckten Trends profitieren können.

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