Otto Lampe ist seit 1. September Deutschlands Botschafter in der Schweiz. Bereits machte er eine wichtige Aussage.

«Besser als in Bern kann es einen deutschen Botschafter wohl nicht erwischen», sagte er in seinem ersten Interview im «Sonntagsblick» (Artikel nicht online verfügbar) am vergangenen Wochenende. Darin spricht er sich klar gegen den Kauf neuer Daten-CDs aus der Schweiz aus.

«Einige Mitglieder des deutschen Kabinetts bezeichnen den Aufkauf von Daten-CDs klar als Diebstahl», so Otto Lampe (Bild). Er betont: «Deutschland will und soll kein Hehler gestohlener Ware sein.» Ihm sei nicht bekannt, «dass in Deutschland derzeit CDs mit Bankdaten aufgekauft werden».

In die Ecke gedrängt

Die Abgeltungssteuer sei vom Tisch, sagte Lampe weiter. «Es ist nicht realistisch, den bilateralen Ansatz weiter zu verfolgen. Einen neuen Vertrag dürfte es kaum geben.» Im Vordergrund stünden jetzt multinationale Lösungen wie der automatische Informationsaustausch.

Lampe hat Verständnis dafür, dass sich die Schweiz nach dem Scheitern des Steuerabkommens und des Flughafenvertrags in die Ecke gedrängt fühlt.

Deutschland mit Bringschuld

«Niemand in Deutschland will die Schweiz in die Ecke drängen», versichert Lampe. «Für die Sicht der Schweiz habe ich aber Verständnis. Da Deutschland zwei unterschriebene Verträge nicht ratifiziert hat, haben die Deutschen jetzt eine Bringschuld.»

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