Der Börsengang der Immobiliengesellschaft Ledermann wurde abgesagt. Das Interesse der Investoren war insgesamt zu gering.

«Die Nachfrage bei den institutionellen Investoren lag insgesamt unter unseren Erwartungen», sagte Michael Müller (Bild), CEO von Ledermann Immobilien, auf Nachfrage von finews.ch.

Er halte aber auch daran fest, dass «das Interesse bei jenen Investoren, die unser Portefeuille kannten, sehr gut war». Damit meint Müller in erster Linie Immobilien-Investoren.

Kein Druck für ein IPO

Es bestehe kein Druck, das Initial Public Offering (IPO) zu «erzwingen», so Müller weiter.  Auf die Frage, ob diese Aussage eine definitiven Absage des Börsengangs vorwegnehme, sagte der Geschäftsführer: «Die Verwendung des Wortes Sistierung impliziert, dass wir nun alle Optionen prüfen können.»

Ein IPO hätte aber gemäss Experten durchaus erfolgreich sein können, wie «AWP-Finanznachrichten» schreibt. Vom Umfeld her hätte das IPO erfolgreich sein können, so die Einschätzung der von AWP befragten Experten. Im Immobilien-Portefeuille, das einerseits mit der Konzentration auf Zürich fokussiert und wenig differenziert sei, befänden sich aber interessante Objekte.

Ledermann Immobilien hatte am 26. September den Gang an die Börse angekündigt. Der Börsengang wurde in Absprache mit dem Lead Manager der UBS sistiert. Die Bank wollte dazu gegenüber finews.ch keine Stellung nehmen. Geplant war die Platzierung von bis zu 1,38 Millionen neuen Aktien zu 89 bis 103 Franken. Die Mittel sollten einerseits ins künftige Wachstum als auch zur Stärkung der Bilanz verwendet werden.

Schon IPO-Ankündigung warf Fragen auf

Die Ankündigung des IPO hatte bereits Fragen über die Hintergründe aufgeworfen. Gemäss «Schweiz am Sonntag» wurde in der Branche spekuliert, dass die Eigenkapitaldecke der Gesellschaft zu dünn geworden ist. Die Banken hätten entweder weitere Sicherheiten oder einen Abbau der Kredite verlangt. Dies war aber vom Geschäftsführer Michael Müller bestritten worden.

Gemäss dem Immobilienunternehmen wäre statt eines Börsengangs auch eine Kreditaufnahme eine Alternative gewesen. Doch mit dem Beschaffen von Mitteln via Börse liessen sich grosse Projekte besser realisieren, sagte Müller anlässlich der Ankündigung des Börsengangs. 

Druck von der Familie

Der Zeitpunkt des IPO sei mehr von der inneren Uhr bestimmt und weniger von äusseren Umständen, sagte damals der bisherige Alleinaktionär Urs Ledermann. Dieser räumte aber auch ein, dass es Druck von der Familie gegeben habe.

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