Die Genfer Banken gehen zwar von einem stabilen 2014 aus. Die guten Resultate verdecken indes gravierende Probleme.

Trotz Margendrucks und steigender Kosten wegen der Reglementierung erwarten die Genfer Geldinstitute 2014 ein «ansprechendes Jahres», wie eine Umfrage der Stiftung Genfer Finanzplatz ergeben hat. Insbesondere wollen die befragten Banken ihren Personalbestand halten.

Die verwalteteten Vermögen und Gewinne würden steigen, sagte Nicolas Pictet, geschäftsführender Teilhaber der Genfer Bank Pictet und Vizepräsident von Genève Place Financière. 

Protektionistische Tendenzen in der EU

Laut Pictet verdecken die guten Resultate und Aussichten jedoch die gravierenden Probleme, die auf die Branche zukommen. Dabei erwähnte er die anstehenden Bussen im Steuerstreit mit den USA und den problematischen Zugang zum europäischen Markt sowie die Regelung für in der Vergangenheit entgegengenommene Schwarzgelder aus verschiedenen Ländern.

Der Zugang zum europäischen Markt sei bedroht durch die «protektionistische Tendenz, die in der EU grassiert», sagte Pictet unmissverständlich. Er forderte deshalb, dass die Schweiz die Verhandlungen mit Brüssel prioritär und vor den Verhandlungen mit der OECD über die internationalen Standards führen soll.

Viele Arbeitsplätze in Gefahr

Ohne eine Einigung seien rund 7'000 Stellen bedroht, was «30 bis 40 Prozent des Genfer Finanzplatzes entsprechen» würde, sagte der Bankier weiter.

Gemäss der am Mittwoch vorgestellten Untersuchung entwickeln sich die Genfer Banken unterschiedlich. Am besten aus der Affäre ziehen können sich derzeit die grösseren Banken mit mehr als 200 Mitarbeitenden.

Dagegen stehen die mittelgrossen Banken (50 bis 199 Angestellte) am stärksten unter Druck. Bei einem Drittel von ihnen sei der Reingewinn im ersten Semester 2013 deutlich geschrumpft. Auch die Vermögensverwalter spürten die angespannte Lage.

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