Im alten Jahr gab es in der gebeutelten Schweizer Finanzszene auch Lichtpunkte – und zwar im Asset Management. Der Bereich wurde kräftig ausgebaut. Er dürfte 2014 weiter wachsen.

«Wir wollen in der Schweiz wachsen» oder «Wir haben unser Team in der Schweiz verstärkt»: Mit solchen Meldungen machten dieses Jahr diverse in- und ausländische Asset Manager auf sich aufmerksam. Es scheint, als ob alles, was Rang und Namen in der Branche hat, das Wachstumspotenzial der helvetischen Institutionellen entdeckt hat.

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit reicht die Namensliste der ausbauwilligen Asset Manager von Aberdeen Asset Management und BlackRock über Flossbach von Storch und Henderson Global Investors bis hin zu T.Rowe Price und Vanguard. Auch kam es zu Neugründungen wie beispielsweise der TCMG von Beat Wittmann, an der sich wiederum die Raiffeisen-Tochter Notenstein beteiligte.

BlackRock setzt Zeichen

Das deutlichste Signal, dass im Schweizer Asset Management-Markt Potenzial schlummert, setzte wohl BlackRock: Der grösste Investment Manager der Welt übernahm im laufenden Jahr die ETF-Aktivitäten der Credit Suisse, nachdem er bereits im Vorjahr das Privatmarkt-Multimanager-Geschäft der Swiss Re erworben hatte.

Damit erhöhten sich die für Kunden verwalteten Vermögen auf knapp 120 Milliarden Dollar. Und im selben Zeitraum verdreifachte sich der Personalbestand in der Schweiz fast.

Und damit nicht genug. BlackRock will sich hierzulande zu einem führenden lokalen Asset Manager entwickeln, der sowohl im aktiven als auch im passiven Investmentgeschäft tätig ist. Das Management schloss denn im Oktober nicht aus, dass der Personalbestand schon bald von 80 auf 100 Mitarbeitende steigen könnte.

Es war ein gutes Jahr

«Das Committment einiger grosser, aber auch mittelgrosser Unternehmen in der Schweiz zeigt die Bedeutung und das Potential für das Asset Management hierzulande», sagt Markus Fuchs, Geschäftsführer der Swiss Funds & Asset Management Association (SFama), gegenüber finews.ch.

Die auf die Finanzkrise folgenden Jahre (2009–2011) waren gemäss Fuchs keine guten für das Asset Management gewesen, da gespart werde musste. «2013 ist insofern ein gutes Jahr, als die Aktienmärkte einen guten Lauf haben und die nach wie vor sehr tiefen Zinsen auch zu keinen Einbrüchen bei den Obligationenbewertungen führten», ergänzt er.

Zudem werde man sich in der Schweiz der Bedeutung eines professionellen Asset Management zunehmend bewusst. Mit einem Private Banking under scrutiny und dem tendenziell schrumpfenden Investment Banking sollte seiner Meinung nach zu einer weiteren Fokussierung auf das institutionelle Asset Management führen.

Voraussetzungen für Wachstum vorhanden

Die Schweiz habe alle Zutaten dazu, nicht zuletzt eine funktionierende Infrastruktur, die auch vom Asset Management genutzt werden kann. «Zudem – und dies ist eine grosser Trumpf – haben wir eine riesige, hier gebuchte Asset Base, auf der wir aufbauen können», ergänzt Fuchs.

Dass sich die Asset Manager auf dem Expansionskurs befinden, dürfte für die Initiatoren der 2012 ins Leben gerufenen «Asset Management Initiative» eine Bestätigung ihrer Strategie sein. Die zwischenzeitlich von fünf Branchenverbänden getragen Initiative will die Schweiz in den kommenden Jahren zu einem führenden Standort für das Asset Management ausbauen.

Eine gemeinsame Arbeitsgruppe der Bankiervereinigung und der SFama stellte deshalb im Dezember vor einem Jahr ein Papier als Diskussionsgrundlage vor. Erste Ergebnisse der Arbeitsgruppe sollen im Verlaufe des Jahres 2014 präsentiert werden.

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