Trotz US-Steuerstreit, Hoeness-Affäre und Konsolidierung geniesst der Finanzplatz Zürich international ein enormes Ansehen. Neu gehört er zu den fünf wichtigsten Finanzzentren der Welt.

Seit 2007 misst das britische Resarch-Unternehmen Z/Yen Group zweimal jährlich die Bedeutung der internationalen Finanzplätze, wie finews.ch auch schon berichtete. Natürlich mischen dabei Zürich und Genf stets unter den ersten zehn Zentren mit – meist aber mit abnehmender Bedeutung.

Doch diesmal ist es anders, zumindest für Zürich (Hier sind die Resultate). Der hiesige Finanzplatz konnte erstmals seit langem bis auf den fünf Platz vorrückten, wie die neuste Erhebung zeigt. Die Limmatstadt figuriert damit bloss noch hinter New York, London, Hongkong und Singapur. Im Vergleich zum Vorjahr gelang es Zürich, die japanische Hauptstadt Tokio zu überholen (vgl. Rangliste).

Ranking 502

Immer noch beliebt bei US-Kunden

Das kommt überraschend, denn bislang ging man davon aus, dass die Bedeutung des Schweizer Finanzplatzes tendenziell eher zurückgehen würde, nach all dem Druck aus dem Ausland und der ungünstigen Reputation. Doch offensichtlich ist das Gegenteil der Fall. Zürich erzielt in allen gemessenen Bereichen (Geschäftsumfeld, Infrastruktur, Besteuerung, Personal, Reputation, Marktzugang) ausserordentlich gute Werte.

Überraschend dabei auch: Vor allem bei der amerikanischen und der lateinamerikanischen Klientel steht Zürich nach wie vor sehr hoch im Kurs. Aber auch viele Europäer schätzen die Limmatstadt für ihre Bankgeschäfte weiterhin.

In Europa an zweiter Stelle

Als klassisches Offshore-Zentrum habe Zürich hingegen deutlich an Bedeutung verloren, heisst es in dem Bericht weiter. Tendenziell weniger gefragt sei die Limmatstadt auch bei arabischen sowie bei asiatischen Kunden. Diese dürften eher andere, aufstrebende Finanzplätze bevorzugen. Trotzdem ist Zürich dank der globalen Ausrichtung in allen wichtigen Geschäftssparten ein bedeutendes globales Finanzzentrum, wie die Autoren schreiben.

In Europa rangiert Zürich hinter London an zweiter Stelle, gefolgt von Genf, Frankfurt und Luxemburg. Die Rhonestadt rangiert im weltweiten Vergleich auf Platz neun, hat gegenüber dem Vorjahr einen Platz an Seoul verloren, konnte aber ihre Reputation als regionales Zentrum für Wealth Management behaupten.

Rückschlag für London

Die Themsestadt hat bei der jüngsten Erhebung insgesamt markant an Bedeutung verloren und musste ihre jahrelange Spitzenposition an New York abtreten. Dafür nennen die Autoren der Studie vor allem drei Gründe: Die Ungewissheit der Position Grossbritanniens innerhalb der EU, anhaltende Skandale (Libor und andere Manipulationen) in der City sowie die wachsende Last an regulatorischen Auflagen.

Die Studie wird gesponsert vom Qatar Financial Center (QFC), also von der katarischen Standortförderung in Sachen Finanzindustrie. Darum ist es auch wenig überraschend, dass Katar als wichtigstes Zentrum in der Golfregion figuriert, also noch vor Dubai oder Bahrain.

Erstmals in die Liste der Finanzzentren schafften es heuer Almaty in Kasachstan, Busan in Südkorea und Casablanca in Marokko.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
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  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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