Eine Ausnahme mehr darf's noch sein: Auch Griechenland möchte, dass in seinem Fall die Schweiz das Bankgeheimnis aufhebt. Das Anliegen soll das Ansehen der Regierung stärken.

Nachdem Indien mit immer lauteren Drohgebärden von der Schweiz Daten von indischen Bankkunden verlangt, die der Steuerhinterziehung verdächtigt werden, zieht nun auch Griechenland nach. Wie die «South East European Times» schreibt, bemüht sich die griechische Regierung intensiv darum, ihre Steuerhinterzieher zur Rechenschaft zu ziehen.

Vergangenen Monat seien 72 Bankkonten im Ausland kontrolliert worden, deren Inhaber dem Fiskus zwischen 5'000 und 5 Millionen Euro schulden. Nun hat Griechenland die Schweiz angefragt, das Bankgeheimnis aufzuheben, damit die Steuerbehörden nach griechischen Kunden fahnden könnten. Laut Finanzministerium könnten bis zu 63 Milliarden Euro hinterzogene Steuern wieder eingetrieben werden.

Grosser innenpolitischer Druck

Die Bemühungen stehen im Zusammenhang mit den Auflagen der EU-Troika, die als Bedingung für den 240-Milliarden-Bailout Griechenlands gemacht wurden. Die Regierung steht zudem innenpolitisch unter hohem Druck, Steuerhinterzieher zu verfolgen und Gelder zu repatriieren. Derzeit werden auch Daten nach griechischen Kunden durchforstet, auf Basis der gestohlenen Bankdaten aus der HSBC in Genf.

Die Regierung müsse ihre Bemühungen unter Beweis stellen, dass sie das Problem der Steuerhinterziehung und der Korruption ernsthaft angehe, sagte Antonis Klapsis vom Konstantinos Karamanlis Institut für Demokratie in Athen.

Die Chancen, dass die Schweiz ihr Bankgeheimnis für Griechenland lüftet, werden in Athen als sehr gering eingeschätzt. Anders als mit Grossbritannien und mit Österreich besteht kein Doppelbesteuerungsabkommen mit Griechenland.

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