Indische Bürger mit Schwarzgeld auf Schweizer Konten mussten den Fiskus bislang nicht fürchten. Nun könnte sich das aber ändern. Denn die Schweiz kommt Indien entgegen.

Die Schweiz und Indien sollen sich im Informationsaustausch über indische Bankkunden näher gekommen sein. Die beiden Länder hätten sich in dieser Angelegenheit auf halbem Weg getroffen, erklärte der indische Finanzminister Palaniappan Chidambaram in der Zeitung «The Hindu»

Im Zwist zwischen Indien und der Schweiz geht es darum, dass das asiatische Land über Frankreich in den Besetz von Daten von 562 indischen Kunden der HSBC Schweiz gelangt war. Indien vermutet, dass die Kunden auf den Konten unversteuerte Gelder bunkerten und stellte deshalb an die Schweiz ein entsprechendes Amtshilfegesuch.

Gestohlene Daten

Die Schweiz weigerte sich bisher aber, Indien in dieser Sache behilflich zu sein – und zwar unter Berufung auf Schweizer Recht. Danach leistet die Schweiz keine Amtshilfe, wenn Informationen auf gestohlenen Daten beruhen.

Nach Ansicht der indischen Behörden trifft dies indes nicht zu. Die Schweiz sei deshalb unter dem revidierten Doppelbesteuerungs-Abkommen verpflichtet, die geforderten Informationen zu liefern.

Indische Drohungen

Nun würden er und das Schweizer Finanzministerium darüber diskutieren, wie Informationen über die unter Verdacht stehenden Konten von der Schweiz an die Indische Regierung geliefert werden könnten, sagte Chidambaram weiter.

Der indische Finanzminister bestätigte zudem, dass er von seiner Schweizer Amtskollegin Eveline Widmer-Schlumpf eine ausführliche Antwort auf seinen jüngst an die Schweizer Regierung gesandten Brief erhalten habe. Details zum Inhalt wollte er aber nicht bekannt geben. Chidambaram sagte lediglich, dass die Schweizer Bundesrätin die bisherige Position der Schweiz in einigen Punkten verteidigt habe.

Im März hatte Chidambaram einen offenbar gepfefferten Brief an Eveline Widmer-Schlumpf geschickt. Darin hatte er mit einschneidenden Wirtschaftssanktionen gegen die Schweiz gedroht, falls diese an ihrer bisherigen Position festhalten sollte.

Zudem kündigte er an, den Fall vor die G20 zu bringen und die Schweiz dort als «unkooperatives Land» anzuprangern.

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