Doppelmoral pur: Zwar predigen sie nach wie vor das Ende des Gold-Booms. Doch klammheimlich decken sich verschiedene Grossbanken nun wieder mit dem Edelmetall ein.

Zahlreiche Grossbanken haben im ersten Quartal 2014 ihre Anlagen im weltgrössten Gold-ETF, dem SPDR Gold Trust (GLD) deutlich aufgestockt, wie neuste Zahlen zeigen. Zu den bedeutendsten Investoren gehörten in dem Zeitraum Morgan Stanley (Anteile +18,35 Prozent), die UBS (+10,51 Prozent) und J.P. Morgan (+9,43 Prozent).

Die Citigroup verdreifachte gar ihr Engagement und besitzt nun eine Beteiligung von 38 Millionen Dollar. Interessant auch: Der Top-Investor John Paulson hat in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres an seinen Anteilen festgehalten. Er ist der grösste Investoren im GLD-Fonds. Seine aktuelle Beteiligung beläuft sich auf 1,27 Milliarden Dollar. Hinter Paulson sind es Morgan Stanley sowie die Bank of America, die am stärksten engagiert sind.

Einige Grossbanken haben ihr Engagement allerdings auch reduziert: Goldman Sachs verringerte seine GLD-Anteile um knapp 45 Prozent, so dass die Bank nun noch mit 141 Millionen Dollar an dem Gold-ETF beteiligt ist. Auch die Credit Suisse stiess 30 Prozent ihrer Anteile ab und hielt zuletzt noch GLD-Anteile im Wert von 182 Millionen Dollar.

Top-Investoren im Gold-ETF SPDR

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(Quelle: SEC, Tabelle von Goldreporter, per Ende März 2014)

Im Berichtszeitraum gab es aber auch einige Neusteiger, vor allem unter den Hedge Funds. Indus Capital Partners kaufte rund 1,6 Millionen Anteile im Wert von 197 Millionen Dollar. Stelliam Investment Management investierte rund 103 Millionen Dollar. Die Firma Quantitative Investment Management kaufte sich für 86 Millionen Dollar beim GLD ein.

Das Inventar des SPDR Gold Trust

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(Quelle: Goldreporter)

Wie aus der obigen Grafik ersichtlich wird, hat sich das Inventar des SPDR Gold Trust seit dem Ausverkauf von 2013 wieder stabilisiert.

Die GLD-Bestände der Deutschen Bank beliefen sich per Ende März auf 56,7 Millionen Dollar (-3,54 Prozent). Die Firma Allianz Asset Management trennte sich dagegen komplett von ihrem SPDR-Engagement; dabei war die Allianz-Tochter Pimco im ersten Quartal die grösste Verkäuferin.

Die Zahlen stammen von der amerikanischen Börsen-Aufsichtsbehörde SEC. Im Rahmen von Pflichtveröffentlichungen müssen die grossen US-Vermögensverwalter einmal im Quartal ihre Wertpapierbestände offenlegen.