Für die Promotoren der virtuellen Währung ein herber Rückschlag: In der Schweiz dürfen vorerst keine Bitcoin-Automaten aufgestellt werden. Die Finma hatte aber bereits einmal ein Auge zugedrückt.

Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) hat die Bemühungen der Bitcoin-Promotoren in der Schweiz längere Zeit beobachtet – jetzt aber die rote Ampel gezündet: Bitcoin-Automaten dürfen in der Schweiz nicht aufgestellt werden. Die Finma habe ein entsprechendes Projekt von Bitcoin Suisse gestoppt, schrieb der Blog «bitcoinnews.ch» am Mittwoch.

Auf Anfrage von finews.ch wollte die Finma dies nicht direkt bestätigen. Sie gebe zu Einzelfällen keine Auskunft, sagte ein Sprecher. Er ergänzte aber, dass die Finma in der Schweiz noch keine Bewilligung für Bitcoin-Bankomaten erteilt habe.

Lizenz fehlte

Die Hürde, an welcher Bitcoin Suisse gescheitert ist, ist das Geldwäschereigsetz. Als Bankomat-Betreiberin würde die Firma in die Kategorie Finanzintermediäre fallen. Als solcher müsste sie sich einer Selbstregulierungsorganisation oder der Finma direkt unterstellen.

Bitcoin Suisse war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Der CEO des Unternehmens, Niklas Nikolajsen, hatte vor, diesen Juni während eines Monats im Impact Hub im Zürcher Viadukt einen Bitcoin-Automaten versuchshalber aufzustellen. Gemäss einem Sprecher von Impact Hub steht der Automat noch da. Er sei aber nicht in Betrieb.

Finma reagiert erst beim zweiten Bitcoin-Projekt

Die Finma hat bei einem früheren Bitcoin-Projekt aber einmal ein Auge zugedrückt. Im vergangenen Januar war während sechs Tagen in Zürich ein Bitcoin-Automat im Probebetrieb gewesen. Und dieser wurde auch benutzt: Insgesamt seien 15 Bitcoins im Wert von 12'000 Franken gekauft und 90 Transaktionen getätigt worden, schrieb «Inside-IT» zum Projekt.

Dieses war von der World Bitcoin Association, die ihren Sitz in Zürich hat, initiiert worden. Deren Präsident ist Dorian Credé (Bild), der Chef von Wikirating ist, eine freie Plattform für Kreditratings.

Bitcoin ein Thema im Bundesrat

Auch die World Bitcoin Association verfügt über keine Lizenz der Finma und wäre theoretisch auch nicht befugt gewesen, den Bitcoin-Bankomaten in Betrieb zu nehmen. Allerdings dauerte der Versuchsbetrieb nur sechs Tage, während denen auch nicht mehr als 20 Transaktionen ausgeführt worden waren. Das ist wichtig, denn eine Bankbewilligung ist erst aber der Entgegennahme von 20 Einlagen erforderlich.

Die umtriebigen Bitcoin-Promotoren in der Schweiz beschäftigen auch den Bundesrat. Wie der Finma-Sprecher sagte, ist der Bundesrat daran, einen Bericht über die Crypto-Währung in der Schweiz zu erarbeiten.

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