Anfang Woche fand in Bern ein Anlass der Finanzbranche statt, wo zahlreiche Handlungsmassnahmen für eine neue Profilierung des Schweizer Finanzplatzes beschlossen wurden.

Erstmals seit der Gründung im Juli 2014 kamen die Mitglieder von Swiss Sustainable Finance (SSF) am Montag im Kursaal in Bern zusammen. Als erstes Traktandum stand die Wahl des Vorstands auf der Agenda.

Mehr als 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Landesteilen vertraten die Interessen von 70 Organisationen, darunter Banken, Versicherungen, Asset Manager, Stiftungen und die öffentliche Hand.

In den elfköpfigen Vorstand wurden folgende Vertreter gewählt (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Philipp Aeby, CEO, RepRisk
  • Nicola Battalora, Head of Asset Management and Capital Markets, BSI
  • Eric Borremans, Sustainability Specialist, Pictet Asset Management
  • David Bresch, Global Head Sustainability, Swiss Re
  • Ladina Caduff, Head Sustainability, Raiffeisen
  • Jean-Philippe de Schrevel, CEO, Bamboo Finance
  • Angela de Wolff, Founding Partner, Conser Invest and Co-Founder Sustainable Finance Geneva
  • Hubert Niggli, Head of Finance Department, SUVA
  • Klaus Tischhauser, CEO, ResponsAbility
  • Daniel Wild, Head of Sustainability Investing Research and Development, RobecoSAM
  • Beatrice Zwicky, Board member and member of the investment committee, Nest Anlagestiftung

Klaus-TischhauserWeiter wurde Klaus Tischhauser (Bild), Gründer von ResponsAbility, zum Präsidenten der Organisation gewählt. «Der Schweizer Finanzplatz hat jetzt die einmalige Chance, sich an der Spitze für nachhaltige Finanzen zu positionieren. Wir verfügen hierzulande über kluge Köpfe, die nötige Erfahrung und hervorragende Strukturen. Aber die Konkurrenz im Ausland schläft nicht», betonte Tischhauser.

Enorme Bedeutung

Der Verband SSF hat sich zum Ziel gesetzt, mit verschiedenen Massnahmen die Nachhaltigkeitsprinzipien in der Schweizer Finanzwirtschaft zu verankern. Derzeit werden in der Schweiz 57 Milliarden Franken an nachhaltigen Anlagen verwaltet, ein grosser Teil davon für internationale Kundschaft. Bereits ein Drittel der weltweiten Volumen an Mikrofinanzinvestments werden ebenfalls in der Schweiz betreut.

In sechs Workshops definierten die Mitglieder die wichtigsten Massnahmen der neuen Institution:

  • An erster Stelle steht dabei die Kommunikation. Das Schweizer Know-how für nachhaltige Finanzen soll einem breiten Fachpublikum und der Öffentlichkeit im In- und Ausland bekannt gemacht werden.
  • Informationen und Daten sind zentral. Daher werden Marktdaten erhoben und Umfragen durchgeführt. Gleichwohl werden Trends und neue Entwicklungen aufmerksam beobachtet und als aufbereitete Information verfügbar gemacht.
  • An dritter Stelle kommt die Ausbildung. Momentan werden auf dem Schweizer Finanzplatz wenig spezifische Ausbildungen zum Thema Sustainable Finance angeboten. SSF plant daher eine enge Zusammenarbeit mit Universitäten und Business Schools und wird auch Forschungsaktivitäten zu nachhaltigen Finanzen unterstützen.
  • Das Interesse von institutionellen Anlegern ist gross, die Bereitschaft, systematisch in nachhaltige Anlagen zu investieren, jedoch klein. Eine Gruppe für diese Akteure widmet sich dem Thema, wie Hürden und Hindernisse aus dem Weg zu räumen sind. Unter anderem werden Begleitmaterial und Leitfäden entwickelt, die das Einführen nachhaltiger Anlagen vereinfachen.
  • Als eines der weltweiten Zentren für private Vermögensverwaltung zieht die Schweiz grosse Vermögen an. SSF will neue Wege für ein nachhaltiges Private Banking aufzeigen und damit die Marke Schweizer Private Banking im internationalen Wettbewerb unterstützen.
  • Die Schweiz ist ein wichtiger Standort für Mikrofinanz- und Entwicklungsinvestments. SSF will für diese Bereiche die geeigneten Rahmenbedingungen und die Entwicklung innovativer Instrumente fördern.

Erster Grossanlass

Unter dem Titel «Nachhaltiger Finanzplatz Schweiz – mit vereinten Stärken zum Erfolg» - am 23. Oktober 2014 findet an der Schweizer Börse SIX in Zürich der erste öffentliche Anlass von SSF statt.

Staatssekretärin Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch, SECO, sowie Rachel Kyte, World Bank, werden ihre Sicht zur Rolle der Finanzwirtschaft für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung darlegen.

Ein internationales Experten-Panel wird anschliessend Chancen und Herausforderungen eines nachhaltigen Schweizer Finanzplatzes diskutieren.

Informationen und Anmeldung unter diesem Link.

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