In die Debatte um die Volksinitiative «Rettet unser Schweizer Gold» schaltet sich nun der streitbare Rohstoff-Experte Ole Hansen von der dänischen Saxo Bank ein.

Ende November stimmt die Schweiz über die Zukunft der nationalen Goldreserven ab. Ziel der Initiatoren aus der Ecke der SVP: Sämtliches Währungsgold im Inland lagern, die Schweizerische Nationalbank (SNB) soll kein weiteres Gold verkaufen dürfen und die Aktiva der SNB sollen zu mindestens 20 Prozent aus Gold bestehen.

Würde das Referendum an der Urne bejaht, hätte das erhebliche Auswirkungen auf den Goldmarkt, erklärt Ole Hansen (Bild), Head of Commodity Strategy bei der dänischen Saxo Bank in einem Video-Interview auf Saxo TV (Video unten).

Ole Hansen ist in Europa einer der besten Rohstoffexperten, der mit seinen Einschätzungen die jeweilige Situation sehr gut erfasst. Hansen mahnt auch zur Vorsicht, ist selbstkritisch und gehört sicherlich nicht zu jener Sorte von Auguren, die alles in den Himmel loben. (Mehr über Hansen) 

SNB müsste tonnenweise Gold zukaufen

«Die SNB müsste in den nächsten drei Jahren Tausend Tonnen Gold kaufen. Es entspräche gut der Hälfte der Weltjahresproduktion an Gold, die man für beachtliche Zeit erwerben müsste», so Hansen im Interview.

Das würde seiner Meinung nach nicht nur den Goldpreis deutlich beleben. «Es dürfte die gesamte Wahrnehmung gegenüber Gold verändern, das derzeit nur noch wenige Freunde hat».

Hansen fürchtet zudem, dass die Schweizer Zentralbank ihre Handlungsfähigkeit an den Märkten verlieren könnte.

Volk winkt wohl ab

Ob es allerdings soweit kommen wird, darf bezweifelt werden. Denn die SNB, die Regierung und das Parlament sowie die meisten Medien hatten sich vor geraumer Zeit deutlich gegen die Gold-Initiative ausgesprochen.

Doch das Schweizer Volk hört nicht unbedingt immer auf Empfehlungen des Bundesrats und Parlaments. Dies ist spätestens seit der Initiative der Masseneinwanderung bekannt.