Kurz vor der Ankündigung des nächsten Liquiditäts-Programms der Europäischen Zentralbank geisselt der Börsen-Guru die Notenbanken. Und erklärt, wo er den besten Handel des Jahrhunderts vermutet.

Die «dicke Bertha» – das nächste Liquiditätsprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB), das geschätzte 1,2 Billionen Euro in die Märkte spülen soll – ist nur noch Stunden entfernt. Da schlägt nicht nur der Puls sämtlicher Banker schneller. Sondern ganz besonders der von Marc Faber(Bild).

Wenn der in Thailand lebende Börsen-Guru mit Schweizer Wurzeln nämlich ein Feindbild hat, dann sind es die Notenbanken mit ihrer Tiefzinspolitik. Kurz vor dem EZB-Entscheid von Donnerstag Nachmittag zog er gegenüber dem amerikanischen TV-Sender «CNBC» nochmals mit Verve gegen seine Lieblingsgegner vom Leder.

Gold steigt 30 Prozent

Dabei lancierte er einen originellen Investment-Ansatz: Der Jahrhundert-Trade wäre es für Anleger, Notenbanken wie die EZB oder die amerikanische Fed leer zu verkaufen. Deren «Betrug» werde nämlich schon bald offenbar werden, echauffierte sich der als «Dr Doom» bekannte Faber. Aber eben: Leider sei ein solcher Trade nicht möglich.

Kaufen können Anleger hingegen Gold. Und dort sieht Faber – einmal mehr – Raum nach Oben. Wenn dieses Jahr das Vertrauen in die Notenbanken endlich schwände, sagt er, habe der Goldpreis ein Steigerungspotenzial von 30 Prozent.

«Ich liebe Ben Bernanke»

Dass die meisten Banken den Goldpreis eher Richtung 700 Dollar tendieren sahen, stört Faber dabei überhaupt nicht. Für ihn ist klar: Die Bankenwelt liebt die Notenbanken, weil diese mit all der Liquidität die Preise von Aktien in die Höhe trieben – und damit für mehr Kommissionen sorgten.

Er selber, sagt Faber, profitiere ja auch davon, halte er doch selber Aktien. «Ich verdiene auch mehr Gebühren dank dieser Geldpolitik», so Faber gegenüber «CNBC». «Ich liebe Ben Bernanke, und US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen soll noch zwanzigmal mehr Geld drucken!»