Die Schweiz ist zwar das weltweit wichtigste Zentrum für Vermögensverwaltung. Doch die Profitmarge hat sich massiv vermindert.

Mit zwei Billionen Dollar (= 2'000 Milliarden Dollar) an verwaltetem Kundenvermögen behauptet die Schweiz ihren Platz als weltweit wichtigstes Vermögensverwaltungszentrum, wie aus dem neusten Wealth Management Centre Ranking der Beratungsgesellschaft Deloitte hervorgeht.

Dieser Betrag per Ende 2014 entspricht einem Zuwachs von 14 Prozent im Vergleich zum Jahr 2008.

Hongkong überrascht

daniel kobler 200«Wie die Analyse zeigt, bleibt die Schweiz zwar das weltweit grösste Zentrum, doch andere Standorte holen rasch auf – insbesondere Hongkong, die USA und Singapur», erklärt Daniel Kobler (Bild links), Head of Banking Strategy Consulting bei Deloitte in der Schweiz.

Die Schweiz liegt noch vor Grossbritannien (1,7 Billionen Dollar / +13 Prozent), den USA (1,4 Billionen USD / +28 Prozent) sowie Panama und der Karibik (0,9 Billionen Dollar / -47 Prozent). Den fünften Platz belegt Hongkong, dessen relatives Wachstum von Crossborder-Kundenvermögen mit einem Plus von 142 Prozent (+0,4 Billionen Dollar) alle anderen überschattet.

Singapur schwächelt

Dieser Zuwachs reichte aus, um Singapur (+25 Prozent) zu überholen und auf den sechsten Platz zu verweisen. Das weltweite Marktvolumen der privaten Vermögensverwaltung internationaler Kunden wuchs von 2008 bis 2014 um 2,2 Prozent auf insgesamt 9,2 Billionen Dollar.

Die Aufteilung zwischen europäischen und nichteuropäischen Kunden in der Schweiz blieb beständig, wie aus der Studie auch ersichtlich ist.

Gemischte Gefühle

Das Thema Marktvolumen weckt indessen gemischte Gefühle: Das Marktvolumenwachstum wird hauptsächlich von der Kapitalmarkt-Leistung und nicht von den Nettoanlagen neuer Kunden angetrieben.

Insgesamt verzeichneten internationale Zentren einen Abgang von 23 Prozent an Kundenvermögen. Die Schweiz verlor zwar nur 7 Prozent, doch es kündigen sich weitere Komplikationen an, wie Daniel Kobler weiter festhält.

Mehrere Herausforderungen

«Die Profitmarge der Schweiz sank 2014 auf ein geschätztes Niveau von 24 Basispunkten gegenüber 40 Basispunkten im 2008. Die Schweizer Anbieter sind dadurch mit mehreren Herausforderungen konfrontiert, sowohl bei der Ertragsrealisierung als auch beim nachhaltigen Kostenmanagement», so der Deloitte-Bankenexperte.

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