Hedge Funds stehen von allen Seiten unter Druck, ihre Gebührenstruktur anzupassen. Der Schweizer Asset Manager Unigestion als einer der grössten Kunden der Vehikel will nun nur noch für Performance bezahlen.

«Two and Twenty» – mit diesen beiden Wörtern erklären Hedgefondsmanager auf der ganzen Welt ihre Gebührenstruktur den Kunden: 2 Prozent jährlich auf jeden investierten Dollar oder Franken, 20 Prozent auf jeden verdienten Dollar oder Franken. Manche Manager sind sogar noch teurer – und müssen dennoch Investoren als neue Kunden abweisen.

Zum Leidwesen der Investoren können aber zahlreiche Hedge Funds ihre stolzen Preise nicht immer mit ebenso stolzer Performance rechtfertigen. Das zeitigt nun Folgen: «Two and Twenty» ist als Branchenstandard am Bröckeln.

Das zeigt das Beispiel Unigestion. Der Genfer Vermögensverwalter hat rund 1,9 Milliarden Dollar seiner Kundengelder in Hedge Funds investiert – und damit entsprechendes Gewicht. Der Asset Manager ist nun nicht mehr bereit, den Gebührenstandard hinzunehmen, wie «Wall Street Journal - Moneybeat» in einem Artikel schreibt.

Neuer Branchenstandard «Zero and Twentyfive»?

Nicolas Rousselet 160Nicolas Rousselet (Bild), Leiter Hedge Funds beim Schweizer Asset Manager, will im Prinzip gar keine Managementgebühren mehr bezahlen, wie er sagte. Dafür sei er bereit, eine höhere Performancegebühr von 25 Prozent zu entrichten. «Das wäre eine grossartige Gebührenstruktur», so Rousselet.

Unigestion übe bereits seit geraumer Zeit Druck auf die Hedge-Industrie aus, um eine Veränderung der Gebührenstruktur herbeizuführen. Mit ersten Erfolgen: Vor allem neu gewählte Hedge Funds seien verhandlungsbereit, zwei von ihnen hätten sogar Managementgebühren von unter 1 Prozent akzeptiert.

«Wenn ein Hedge-Fund-Manager wirklich von sich überzeugt ist, sollte er unseren Vorschlag akzeptieren», so Rousselet. Ihm sei auch klar, dass mit einem Gebührenmodell wie «Zero and Twentyfive» Hedge-Manager wohl mehr Risiken nehmen müssten, was Unigestion wiederum ihren Kunden transparent machen müsse.

Wer mehr Geld bringt, kann besser verhandeln

Trotz vermehrter Zugeständnisse erfreut sich die Hedge-Branche noch immer an so starkem Kundeninteresse, dass sich ihre Manager in einer starken Position sehen. Gemäss Daten von Global Prime Finance der Deutschen Bank wollen zwar immer mehr Investoren über Gebühren verhandeln, doch erzielen sie damit nur schleppend Erfolge.

Im Vorteil seien insbesondere Kunden mit grossen Anlagesummen und einem längeren Horizont. Gemäss dem Report sollten mindestens 70 Millionen Dollar für ein Jahr zugesagt sein.

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