Schwarzseher Marc Faber sieht nirgends einen wirtschaftlichen Aufschwung. Eine Zinserhöhung in den USA erfolge daher nicht erfolgen. Vielmehr würden die Notenbanken für weitere Liquidität sorgen.

Um die US-Wirtschaftsdaten wogt eine Art Expertenstreit: Einige Ökonomen zitieren Daten, die eine baldige Leitzinserhöhung durch die Notenbank wahrscheinlich machten. Andere hingegen warnen, dass eine Leitzinserhöhung in diesem Jahr zu früh käme. So hat der Internationale Währungsfonds diese Woche den Appell an die USA gerichtet, mit einer Zinserhöhung noch bis wenigstens 2016 zu warten.

Eine Normalisierung der Geldpolitik sieht auch Marc Faber noch lange nicht kommen. Im Gegenteil: In einem Interview mit dem Nachrichtensender CNBC sagte «Dr. Doom», die US-Notenbank werde vielmehr ein weiteres «Quantitative Easing» lancieren.

Zentralbanken stecken fest

Es wäre die vierte Runde. «Alle Zentralbanken stecken so tief im Schlamm, dass ich erwarte, dass sie weiterhin in grossem Stil Assets aufkaufen werden», sagte Faber.

Der Schweizer Investor sparte nicht mit seinen bildlichen Darstellungen der aktuellen Situation. Er fühle sich auf die Titanic versetzt, wenn er den Finanzsektor anschaue. «Wir kämpfen um Liegenstühle auf dem Deck und um die besten Tische im Ballsaal, das heisst wir kämpfen um die besten Investments. Dabei wäre es besser, in ein Rettungsboot zu steigen, weil der Finanzsektor implodieren wird.»

Zu wenig Wirtschaftsaktivität

Der Autor des «Gloom, Boom & Doom Reports» sieht global zu wenig Wirtschaftsaktivität, nicht nur in den USA. Und die Konsumentenpreise hätten ein Niveau erreicht, welche in Leben in gewissen Städten in den USA und in Europa nicht mehr erschwinglich machten.

Das wirke sich auf den Konsum aus. Faber hat seinen Kunden empfohlen, ihre Vermögen zu 25 Prozent auf Aktien und zu 25 Prozent auf Immobilien zu verteilen.

Er selber habe kürzlich in den 30-Jahre-Treasury-Bond investiert, nachdem dieser nun überverkauft sei.

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