Während sich der gesamtschweizerische Immobilienmarkt abgekühlt hat, droht auf Grund der Negativzinsen eine neue Gefahr, wie Martin Waeber von ImmoScout24 im Interview mit finews.ch-TV sagt.

Institutionelle Investoren kaufen im Immobilienmarkt alles zusammen, was ihnen eine langfristige und stabile Rendite verspricht. Auf Grund der tiefen Zinsen und Renditen im Anleihenmarkt sehen sich Anleger aus dem Versicherungssektor zunehmend in einem Anlagenotstand.

Dieser hat sich nach der Einführung der Negativzinsen durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) noch verschärft, wie Martin Waeber, Direktor des Portals ImmoScout24, im Interview mit finews.ch-TV erklärt.

Attraktivität gestiegen, Blasengefahr gesunken

Die Gefahr dabei: «Dieser Anlagenotstand könnte zu einem Überangebot im Immobilienmarkt führen», warnt Waeber. Sprich: Auf Grund der hohen Nachfrage von Käuferseite her könnten Projekte realisiert werden, die in einem «normalen» Zinsumfeld wenig nachhaltig wären.

Die Massnahmen der Nationalbank vom 15. Januar 2015 hätten die Zinsen nochmals ins Rutschen gebracht, was wiederum die Attraktivität von Wohneigentum zusätzlich erhöht habe, so Waeber weiter. Die Gefahren einer Überhitzung hätten sich hingegen deutlich abgeschwächt.

Das Luxussegment hat es schwer

«Die Einführung des antizyklischen Kapitalpuffers durch die Nationalbank hätte allein wohl nicht seine Wirkung entfaltet», sagt der Immobilienexperte im Interview. Vielmehr seien es die Selbstregulierungsmassnahmen der Banken in Bezug auf die Amortisationsgrenze, welche dem Markt die Blasengefahr genommen hätten, so Waeber.

Er sieht tendenziell stagnierende oder sogar fallende Preise beim Wohneigentum. Dies führe insbesondere im Luxussegment bereits zu Problemen.

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