Wer sich einmal aus einer eher anderen Optik mit den Akteuren aus der Welt des grossen Geldes befassen will, kriegt hier Anschauungsmaterial.

In diesen Tagen bietet sich möglicherweise etwas Zeit, um im Archiv der Finanzfilme zu stöbern. Dank Internet sind viele Streifen relativ gut aufspürbar. Hier eine kleine Auswahl:

Barbarians at the Gate (1993)

Eine TV-Adaption des gleichnamigen Bestsellers der Journalisten Bryan Burrough und John Helyar. In dem Film geht es um eine der ganz grossen feindlichen Firmenübernahmen in den USA, gleichzeitig wird erstmals das Thema Private Equity aufgegriffen. Wer die kleinen Details und die guten Dialoge schätzt, kommt bei diesem Streifen voll auf seine Rechnung – und hat das Gefühl, seit 1988 habe sich kaum etwas verändert in der Praxis.

Wall Street (1987 und 2010)

Der Klassiker unter den Finanzfilmen, über den schon viel geschrieben worden ist. Michael Douglas als Gordon Gekko ist Kult und zeigt im ersten Film noch viel drastischer seine düstere Seite. Teil 2 ist auch nicht schlecht, doch mitunter kriegt man zu spüren, dass an dem Film viel herumgebastelt wurde, damit er auch wirklich mehrheitsfähig ist. Die paar Anspielungen auf Teil 1 sowie auf die Schweiz sind witzig, genauso wie der Kurzauftritt von Charlie Sheen, der im ersten Teil eine Hauptrolle hatte.

Boiler Room (2000)

Weniger bekannt, deswegen aber nicht schlechter: Sozusagen ein Film noir über einen Schulabbrecher, der zum Broker mutiert und dabei seine dunklen Seiten offenbart. Letztlich ein exzellenter Thriller mit guten Darstellern, ohne jegliches moralisches Gedusel, aber trotzdem auf der Spur der ganz grossen Fragen über die Finanzindustrie ist.

American Psycho (2000)

Als Buch ebenfalls ein Klassiker, während die Verfilmung in dieser Hinsicht nicht ganz mithalten kann; allein schon der unglaublichen Brutalität wegen, die im Text beschrieben wird. Dennoch sehenswert, weil die Darsteller und Szenen teilweise drastisch überzeichnet sind, und darum einen hohen Unterhaltungswert haben. Interessante Anekdote: Der Bestsellerautor Brett Easton Ellis glänzt in der Buchvorlage mit einem erstaunlichen Wissen über die Arbeitsverhältnisse an der Wall Street, obwohl er gemäss eigenen Angaben dort noch nie eine Bank betreten hat. Freunde hätten ihm zugetragen, wie es dort zu und her geht. Daraus hat Ellis einen Millionenseller gemacht. Nicht schlecht!

Enron: The Smartest Guys in the Room (2005)

Ein Dokumentarfilm ist auf Anhieb nicht unbedingt das, was man sich an einem Abend zu Gemüte führen will. Hier ist aber die Ausnahme. Der Streifen über den Enron-Skandal ist unglaublich packend und zeigt auf, wie manche Machenschaften sich bis heute haben halten können. Immerhin liegt der Fall schon neun Jahre zurück. Enron, das darf man sagen, hat Corporate America enorm verändert; die vielen Gesetze, die in der Folge eingeführt wurden, war nicht alle von Vorteil. Atmosphärisch ein exzellenter Dokumentarfilm, der zum Nachdenken anregt.

 

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.66%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.52%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.22%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.13%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.48%
pixel